Politik

Kritik an neuem Wettlokal in Perron-Haus

Kritik an einem weiteren neuen Wettlokal beim Salzburger Hauptbahnhof kommt jetzt von KPÖ-Plus-Gemeinderat Kay Michael Dankl. Mit dem Wettlokal im neuen Perron-Hochhaus neben dem Nelböckviadukt werde der Spielsucht noch mehr Raum eingeräumt.

Die Elisabeth-Vorstadt sei der einkommensschwächste Stadtteil und brauche alles andere als ein weiteres Wettlokal. Schließlich sei Armut ein zentraler Risikofaktor für Spielsucht und die Dichte solcher Lokale in diesem Stadtteil sei bereits jetzt auffällig hoch, kritisiert Dankl.

Kritik an neuem Wettlokal
KPÖ Plus
„Die Elisabeth-Vorstadt braucht alles andere als ein weiteres Wettlokal“, kritisiert Kay Michael Dankl

Laut dem Salzburger Institut „Glücksspiel & Abhängigkeit“ waren im Jahr 2017 rund 5.000 Menschen in Salzburg spielsüchtig oder akut gefährdet. Betroffene, die sich im im selben Jahr an die österreichische Spielsuchthilfe wandten, waren im Durchschnitt mit 58.000 Euro verschuldet.

„Spielsucht ruiniert ganze Familien“

„Spielsucht zerstört Existenzen und ruiniert ganze Familien. Der Wildwuchs beim Geschäft mit der Spielsucht muss gestoppt werden“, fordert Dankl.

Beim neuen Wettlokal im Perron handelt es sich um eine Filile von “Tipico-Sportwetten". Der internationale Konzern macht sein Geschäft überwiegend mit Casinos und Sportwetten. Das Unternehmen hat seinen Sitz auf Malta.

„Verpasste Chance für Stadtentwicklung“

Die Verantwortung für die problematische Nutzung liege bei der früheren Stadtregierung, so Dankl. Das „Perron“ galt als ein Vorzeigeprojekt von Ex-Bürgermeister Heinz Schaden und Ex- Planungsstadtrat Johann Padutsch.

Es sei eine verpasste Chance der Stadtregierung, die Elisabeth-Vorstadt positiv zu entwickeln. Der Platz solle im Sinne der Bevölkerung genutzt werden, zum Beispiel für ein Bewohnerzentrum oder als Lern- und Aufenthaltsraum für Kinder und Jugendliche, fordert Dankl.

Schriftliche Anfrage an die Stadtregierung

Mit einer schriftlichen Anfrage an die Stadtregierung will der Gemeinderat erfahren, wie es zu diesem stadtplanerischen Versäumnis kam und welche Schritte nun gesetzt werden können.