Die Entscheidung über die Verlegung der Bushaltestelle Birkensiedlung ist vorerst vertagt
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Gneis: Bushaltestellen-Verlegung gestoppt

Die Stadt Salzburg legte am Mittwoch eines der aktuell umstrittensten Verkehrsprojekte vorerst auf Eis. In der Diskussion um die Verlegung der O-Bus-Haltestelle Birkensiedlung wurde der Beschluss im Gemeinderat kurzfristig abgesagt. Die Verlegung der Haltestelle ist ein Nebenprodukt der Verlängerung der Linie 5 nach Grödig (Flachgau).

Anrainer wehren sich heftig gegen die Verlegung der Haltestelle in Salzburg-Gneis. Im Gemeinderat am Mittwoch sollte die neue Haltestelle eigentlich beschlossen werden. Der Beschluss wurde allerdings kurzfristig abgesagt. Am Ende der Birkensiedlung in Salzburg-Gneis liegt schon alles bereit, die Baufirma hat mit der Baustellen-Einrichtung bereits begonnen, damit die Bushalte-Stelle im Süden der Landeshauptstadt um 100 Meter verlegt werden kann – von der Birkensiedlung weg vor zur Berchtesgadener Straße.

Anrainer-Aussage lässt Stimmung kippen

Nur dazu wird es zumindest vorerst gar nicht kommen, weil es sich der Salzburger Gemeinderat am Mittwoch plötzlich anders überlegte. Eigentlich war bereits eine klare Rathaus-Mehrheit vor der Sitzung fix, während der Debatte kippte die Stimmung dann aber. Entscheidender Anstoß für den Wandel war der Auftritt eines Anrainers. „Warum möge der öffentliche Verkehr hier de-attraktiviert werden, wenn das ist schwer nachzuvollziehen. Wenn hier eine neue Station im Niemandsland entstehen sollte, wo niemand zusätzlich als Mehr-Fahrgast kommen kann, weil dort wohnt absolut niemand, dann ist das schwer nachzuvollziehen“, kritisierte Anrainer Thomas Radauer am Mittwoch im Gemeinderat.

Parteien ziehen nach Anrainer-Statement zurück

Parteien, die ursprünglich für die umstrittene Verlegung waren, waren dann plötzlich dagegen – darunter SPÖ und FPÖ. „Ich verstehe nicht, dass auf Kosten der Menschen in der Stadt Salzburg und zum Vorteil der Grödiger, was auch zu befürworten ist, die Situation verschlechtert wird. Insbesondere nicht verständlich, dass man dafür 400.000 Euro in die Hand nimmt und 200 Meter von dieser neugeplanten Bushaltestelle eine voll ausgebaute Bushaltestelle bereits vorhanden ist“, sagte SPÖ-Gemeinderat Tarik Mete.

Die FPÖ kritisierte jene Verkehrsplaner, die hinter dem Birkensiedlung-Projekt stehen und wies auf Mehrkosten durch die Verzögerung des Baubeginns hin. "Für mich bleibt die wichtige Frage, wer für diese skurrile Planungstheater der vergangenen Jahre und Wochen verantwortlich ist. Das ist zu hinterfragen, denn wenn dieses Projekt jetzt gebremst oder gestoppt wird, dann werden natürlich zusätzliche Kosten entstehen.

Umstrittenes Bushaltestellen-Projekt gestoppt

Die Stadt Salzburg hat am Mittwoch eines der aktuell umstrittensten Verkehrsprojekte – die Verlegung der O-Bus-Haltestelle Birkensiedlung – vorerst auf Eis gelegt.

Am Ende war der Gemeinderat weder für noch gegen die neue Bushaltestelle, sondern beschloss, erst einmal gar nichts zu entscheiden. In der nächsten Sitzung Ende Oktober soll dann weiter diskutiert werden, inzwischen basteln Verkehrsplaner an möglichen neuen Lösungen.

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