Protest Saalachkraftwerk
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Wirtschaft

Saalachkraftwerk braucht keine UVP

Das umstrittene Saalachkraftwerk zwischen Unken (Pinzgau) und Schneizlreuth (Bayern) hat die erste Hürde genommen. Das Land hat festgestellt, dass keine Umweltprüfung notwendig sei. Anrainer und Landesumweltanwaltschaft sind gegen das Kraftwerk.

Das Wasserkraftwerk Unken-Schneizlreuth sei keine Kraftwerkskette und es fließt auch zu wenig Wasser durch. Deshalb brauche es auch keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), heißt es im aktuellen Bescheid des Landes. Die Landesumweltanwaltschaft sieht durch das Projekt erhebliche Beeinträchtigungen der naturnahen Saalach.

Pläne Saalachkraftwerk
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Die Pläne sehen eine Entnahme des Wassers bei Unken vor. Durch einen Stollen soll dieses zum Kraftwerk geführt werden

Schneizlreuth fürchtet um Trinkwasser

Auch die Anrainergemeinden beiderseits der Grenze haben starke Bedenken gegen das Projekt. Der Schneizlreuther Bürgermeister Wolfgang Simon ist um das Trinkwasser in seiner Gemeinde besorgt: „Ich halte dieses Projekt für falsch, es ist nicht bewiesen, dass unser Trinkwasser durch die räumliche Nähe zum Kraftwerk nicht gefährdet sei, und jeder weiß, dass Trinkwasser ein sehr wichtiges Gut ist, da kann ich als Bürgermeister kein Risiko eingehen.“ Bei dieser Position wolle er bleiben, bis die Unschädlichkeit des Kraftwerks bewiesen sei, sagt Simon.

Protest Saalachkraftwerk
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September 2018: Wassersportler und Umweltorganisationen demonstrierten gemeinsam gegen das Kraftwerk

Mehr Nachteile als Vorteile sieht auch der Unkener Bürgermeister Florian Juritsch (ÖVP) durch das neue Saalachkraftwerk. Durch die Aufstauung der Saalach in Unken sei zu befürchten, dass nicht mehr genügend Wasser für die vielen Freizeitsportler übrig bleibt. Für die Projektbetreiber war immer klar, dass keine Umweltprüfung notwendig sei, es sei daher ein Minischritt zur Genehmigung, sagt Teilhaber und Salzburger Ex-Bürgermeister Josef Reschen.

Weiter harte Debatten

Im Saalachtal hat sich der Widerstand gegen das Projekt auf beiden Seiten der Grenze schon vor längerer Zeit formiert. Beide Seiten hoffen, ihre Anliegen durchzubringen.