Stromversorger lässt Flüsse in 3D scannen

Das Salzburger Start-Up-Unternehmen Ocean Maps liefert die Technologie für die Unterwasservermessungen mit denen sich unter anderem Ablagerungen im Flussbett oder Beschädigungen an den Wehranlagen sichtbar machen lassen. Die Daten werden dabei mit Sonargeräten an Bord eines kleinen Motorbootes erhoben. Die Programmierer von Ocean Maps erstellen daraus dann die dreidimensionale Karte der Unterwasserwelt.

„Früher wurden für diese Arbeiten Taucher eingesetzt, die wegen der schlechten Sicht unter Wasser relativ unpräzise rückgemeldet haben“, sagt Markus Matschl, der Kraftwerksverantwortliche der Salzburg AG. Für diese aufwändigen Arbeiten sind bisher Kosten im sechsstelligen Bereich entstanden.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Digitalisierung erspart hunderttausende Euro Kosten

Die Techniker im Motorboot vermessen die Salzach zugleich über Wasser und unter Wasser. Dabei kann die Datenaufnahme unter Wasser sehr schwierig werden, etwa wenn eine Brücke da ist. Dann verliert man das GPS-Signal und muss eine andere Lösung finden. Auch bei Steilwänden ist die Datenerfassung schwierig", erklärt Softwareentwickler Kreschnik Halili von Ocean Maps.

Auf der neuen dreidimensionalen Karte sehen die Verantwortlichen für die Wasserkraftwerke der Salzburg AG sofort Beschädigungen am Bauwerk oder Schotterablagerungen am Gewässergrund, die regelmäßig abgebaggert werden müssen, um die Gefahr von Hochwasser zu minimieren. Die Salzburg AG will die Zusammenarbeit mit dem Start-Up-Unternehmen ausweiten. Innovationsentwickler Georg Baumgartner plant das Spezialwissen bereits auch anderen Kraftwerksbetreibern als komplette Produktlösung anzubieten. Bis 2020 sollen nun die Gewässer an den drei Kraftwerken der Salzburg AG im Wiestal, in Puch-Urstein und in Salzburg-Lehen komplett vermessen werden. Später sollen auch die übrigen sechs Wasserkraftanlagen entlang der Salzach digital erfasst werden.