Harald Preuner im Stadtsenat neben Magistratsdirektor Max Tischler
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Politik

Preuners Abschied: Gemischte Bilanz

Der scheidende Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) hat am Montag seine letzte Stadtsenats-Sitzung geleitet – dies an seinem 2.339 Arbeitstag im Amt des Salzburger Bürgermeisters. Preuners Bilanz über seine Amtszeit fällt positiv, jene der Opposition – wenig überraschend – hingegen kritisch.

Es ist das Büro mit der eindeutig schönsten Aussicht im gesamten Schloss Mirabell. Wer hier als Bürgermeister residiert, der hat es politisch irgendwie „geschafft“. Harald Preuner fällt der Abschied offensichtlich dennoch nicht allzu schwer.

„Ich scheide nicht mit Wehmut, ich scheide mit einer gewissen Freude und einer Erleichterung. Aber natürlich, diese Diskussionen, die werden mir abgehen“, sagte Preuner am Montag.

„Business as usual“ in der letzten Sitzung

In der Sitzung des Stadtsenats war „business as usual“ angesagt – von wechselseitigem Abschiedsschmerz war nichts zu merken, auch nicht bei Anna Schiester von der Bürgerliste (Grüne), die selbst Teil der alten und auch der neuen Stadtregierung ist. „Die letzten fünf Jahre wurde die Stadt in erster Linie verwaltet, insofern ist vieles unerledigt. Was notwendig gewesen wäre – schauen wir da diverse Wohnbauvorhaben an, vorhanden oder mangelnde Wohnbauvorhaben. Ich glaube, das ist so das Größte, aber auch gewisse Projekte bei der Verkehrsberuhigung sind unerledigt und ich glaube jetzt geht es ans Gestalten und darum, dem Verwalten ein Ende zu setzen“, sagte Schiester.

Letzte Stadtsenats-Sitzung unter Leitung von Harald Preuner
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Die Stadtsenatssitzung am Montag

„Man hat zumindest eine Bewohner-Service-Stelle in der Elisabethvorstadt geschafft – das ist gegründet worden, wir haben uns auch lange dafür eingesetzt. Was mich freut ist, dass auch der Kautionsfonds, den wir vor fünf Jahren als kleine Oppositionspartei vorgeschlagen haben, umgesetzt worden ist, das war immerhin ein kleiner Fortschritt“, resümierte KPÖplus-Chef Kay Michael Dankl.

Preuners Abschied als Bürgermeister

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„Haben viel investiert“

Der scheidende Bürgermeister sprach am Montag von den vielen Investitionen der vergangenen Jahre, von der Ausgliederung des öffentlichen Verkehrs, von mehr Personal für Kindergärten und Heime und von soliden Finanzen.

„Wir haben sehr viel investiert die letzten sechs bis sieben Jahre, wir haben einige Großprojekte wie die Verkehrsausgliederung auf Schiene gebracht, leider ist mit S-Link noch nicht ein großer Durchbruch gekommen, da ist mir auch die neue Stadtregierung ein wenig mutlos unterwegs. Da hätte ich mir mehr erhofft, dass man sich nicht ständig an diese Bürgerbefagungen bindet“, betonte Harald Preuner.

Auinger will „die Ärmel hochkrempeln“

Die Schränke im Bürgermeisterbüro sind ausgeräumt, im Büro des Nachfolgers türmen sich die Umzugskartons. Bis Mittwoch muss der künftige Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) noch warten mit dem Übersiedeln, dann will er die Ärmel hochkrempeln.

„Ich würde mal sagen, dass in den letzten fünf Jahren eher das Verwalten angesagt worden ist, das muss man in aller Deutlichkeit sagen. Wir haben Gott sei Dank stabile Finanzen“, sagte Auinger. So manches Projekt könnte aber auch in der kommenden Funktionsperiode in die sprichwörtliche Tonne getreten werden.