Am 15. August letzten Jahres – es regnete in Strömen – war der damals 21 Jahre alte Bulgare mit seinem Lieferwagen auf der Lamprechtshausener Straße bei Bergheim unterwegs. Es kam zum Frontalcrash auf der Gegenfahrbahn mit dem Pkw eines Türken.
Zeugen alarmierten die Einsatzkräfte, die den Unfallort als „Trümmerfeld“ bezeichneten: Es gab vier Leicht- und drei Schwerverletzte, teils mit Wirbel- oder Oberarmbrüchen. Das Rote Kreuz war mit elf Rettungswägen im Einsatz. Bei einer hochschwangeren Frau, die im Pkw war, musste wenig später ein Notkaiserschnitt durchgeführt werden, um das Kind zu retten – es überlebte.
Augenzeugen sprachen von „Geisterfahrt“
Das Gericht beauftragt nach dem Unfall den Sachverständigen Gerhard Kronreif damit, den Unfallhergang zu klären. Augenzeugen sprachen davon, dass der Paketzusteller „wie ein Geisterfahrer“ entgegen der Fahrtrichtung über die Auffahrtsrampe bei Bergheim gefahren sei und dann Richtung Anthering (Flachgau) abbiegen wollte. Dabei soll er den entgegenkommenden Pkw übersehen haben.
Sachverständiger geht von hoher Geschwindigkeit aus
Der Gutachter untersuchte in den vergangenen Wochen und Monaten den gesamten Unfallhergang ganz genau und geht mittlerweile von einer anderen Variante aus. Er vermutet Aquaplaning und zu hohe Geschwindigkeit, die zum Unfall geführt haben sollen. Zusätzlich zu der Körperverletzung ist der Paketdienstfahrer auch wegen Delikten nach dem Suchtmittelgesetz angeklagt. Der Prozess startet am frühen Dienstagnachmittag.