Unterschiedliche Varianten standen zur Auswahl, jetzt legte sich die S-Link-Projektgesellschaft auf eine Trassenführung für die Lokalbahnverlängerung fest. Mittwochvormittag wurde die Öffentlichkeit über die Pläne informiert.
Zwischen Salzburg Süd und Hallein oberirdisch
Der S-Link gilt als die unterirdische Verlängerung der Lokalbahn, der Großteil der neuen Trasse soll allerdings oberirdisch entstehen. Unterirdisch soll der S-Link zwischen dem Salzburger Hauptbahnhof und dem Bereich Friedensstraße (Zentrum Herrnau) in der Alpenstraße fahren. Zwischen der Alpenstraße und der Endhaltestelle des S-Link, dem Bahnhof Hallein, soll die Trassenführung oberirdisch verlaufen. Der Plan der Trasse ist online zum Download verfügbar.
Salzach muss zwei mal gequert werden
Um möglichst viele Anrainergemeinden an den S-Link anzubinden, soll die geplante Trasse die Salzach gleich zwei Mal queren. Das erste Mal im Bereich der Staatsbrücke in der Salzburger Altstadt und ein zweites Mal zwischen Rehhof und Neualm – in beiden Halleiner Stadtteilen ist zumindest eine Haltestelle geplant.
Die meisten Haltestellen stehen fest
Die gewünschten Standorte für die S-Link-Haltestellen stünden fest, sagt der Geschäftsführer der S-Link-Gesellschaft, Stefan Knittel. Der S-Link soll an folgenden Standorten oberirdisch halten:
- Im Bereich Friedensstraße in der Alpenstraße
- Im Bereich der Bushaltestelle Herrnau in der Alpenstraße
- Im Bereich der Shopping Arena Salzburg in der Alpenstraße
- Im Bereich des Park&Ride-Platzes in der Alpenstraße
- Auf Höhe des Schlosses Hellbrunn
- Im Bereich der Anifer Kreuzung
- Im Bereich der Autobahnauffahrt Salzburg Süd
- In Anif-Niederalm
- In Hallein-Rif
- In Hallein-Rehhof
- In Hallein-Neualm
- Am Bahnhof Hallein
Kostenpunkt: 2,2 Milliarden Euro
Die erwarteten Kosten für die geplante Trassenführung beliefen sich auf rund 2,2 Milliarden Euro, sagte Knittel. Die aktuelle Konjunktur könnte die Kosten aber noch spürbar beeinflussen: „Es kommt sehr darauf an, welches Fenster in der Baukonjunktur erwischen. Jetzt wäre gerade ein Gutes. Wir sind auch zuversichtlich, dass wir am Projekt noch Dinge optimieren können“, sagte Knittel.
Im nächsten Schritt müssten jetzt Unternehmen gefunden werden, mit denen die S-Link-Gesellschaft Bauverträge unterzeichnen könne. Der aktuelle Plan sieht vor, dass die Bauarbeiten für den S-Link bis spätestens 2035 abgeschlossen sein sollen.
Informationskampagne und Bürgerbefragung
Im Herbst 2024 soll eine Bürgerbefragung zum S-Link stattfinden. Die ÖVP, die das Verkehrsressort in der Landesregierung innehat, sprach sich schon dafür aus, dass das Ergebnis der Befragung politisch bindend sein soll.
Am Mittwoch stellt die S-Link-Projektgesellschaft die Trassenführung in der Salzberghalle in Hallein vor, am Donnerstag im Schlosswirt in Anif und am Freitag in der Naturwissenschaftlichen Fakultät in der Stadt Salzburg.
S-Link: „Hallein kann nichts dazuzahlen“
Hallein zahle für den S-Link wegen der Finanzkrise nichts dazu. Er sei aber für das Projekt und vertrete die Interessen der Stadt Hallein, nicht die seiner Partei. Das betonte Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) am Mittwoch bei der Präsentation der S-Link-Trasse.
Sein Parteifreund Bernhard Auinger, künftiger Bürgermeister von Salzburg, ist vehement gegen die Regionalbahn – mehr dazu in salzburg.ORF.at (17.4.2024)