Knapp zehn Jahre saß Unterkofler in der Stadtregierung – zuerst für das NEOS, dann für die ÖVP. Sie war offiziell bis Anfang Februar Vizebürgermeisterin der Stadt Salzburg – da übernahm ÖVP-Spitzenkandidat Florian Kreibich das Amt von ihr. Im Dezember hatte ein Burnout Unterkofler zu einem Ausscheiden aus dem politischen Alltagsgeschäft gezwungen – interimistisch hatte in dieser Zeit Noch-Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) ihre Aufgaben mitbetreut. Mehr dazu Kreibich rückt für Unterkofler nach (salzburg.ORF.at; 18.1.2024).
Trotzdem blieb Unterkofler Listenzweite der Volkspartei bei der Gemeinderatswahl und hätte damit wieder einen Sitz im Salzburger Stadtparlament gehabt.
„Es haben sich die Prioritäten verschoben“
Nach einem wochenlangen Nachdenkprozess und einer langsamen Gesundung stand für Barbara Unterkofler der Entschluss fest: „Ich muss ganz ehrlich sagen: Es haben sich auch in dieser Zeit schon ein bisschen die Prioritäten verschoben und es ist letztendlich in mir der Entschluss gereift, nicht mehr in den Gemeinderat zurückzukehren.“
2014 feierte Unterkofler – damals noch für das NEOS – einen überraschenden Wahlerfolg und zog in die Stadtregierung ein, wo sie das Bauressort übernahm. Ihr Antreten für die „Pinken“ war auch wegen ihrer starken persönlichen Verbindungen zur ÖVP eine kleine Überraschung gewesen: Unterkoflers Mutter, die Ärztin Maria Haidinger, saß zwischen 1999 und 2004 für die Volkspartei in der Landesregierung. Ihr Mann Peter Unterkofler ist Geschäftsführer eines Pharmaunternehmens und Präsident der Salzburger Industriellenvereinigung.
Im Herbst 2018 wechselte Barbara Unterkofler dann aber die Partei und übernahm nach dem ÖVP-Sieg 2019 für die Volkspartei das Planungsressort der Landeshauptstadt.
Räumliches Entwicklungskonzept fand keine Mehrheit
Ein neues Räumliches Entwicklungskonzept für die Stadt, das in ihrer Amtszeit ausgearbeitet wurde, blieb knapp vor den Wahlen aber ohne politische Mehrheit: „Wir konnten viel vorarbeiten. Und jetzt hat der nächste Gemeinderat die Möglichkeit, hier die Möglichkeit, die Dinge, die wir ausgearbeitet haben, auch in Umsetzung zu bringen.“
Den Weg in die Politik bereute die heute 49-jährige studierte Juristin nie: „Es war eine große Chance. Es war für mich eine große Freude, hier auch für die Stadt Salzburg etwas bewegen zu dürfen. Aber ich freue mich jetzt auch über mehr Zeit, über ein bisschen mehr Ruhe.“
Unterkofler will bei Stichwahl nicht „Kommunisten wählen“
Unterkoflers ÖVP verlor in der Stadt Salzburg ja vor zehn Tagen den Bürgermeistersessel und stürzte im Gemeinderat von Platz eins auf Platz drei ab. Bei der Bürgermeister-Stichwahl am kommenden Sonntag zwischen Bernhard Auinger (SPÖ) und Kay-Michael Dankl (KPÖ plus) „kann ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, einen Kommunisten zu wählen“, sagte Unterkofler.