Eine erste Maßnahme gegen die Personalnot in den Salzburger Kindergärten hat das Land heuer schon gesetzt: Kindergarten-Zusatzkräfte dürfen seit Beginn des Jahres übergangsweise auch ganze Kindergartengruppen leiten.
Die Elementarpädagoginnen-Berufsgruppe protestierte dagegen, anderen geht die Maßnahme nicht weit genug. Denn nach wie vor droht manchen Kindergartengruppen aus Mangel an qualifiziertem Personal die Schließung. Das Salzburger Hilfswerk wies heute darauf hin, dass noch lange nicht alle zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte genutzt würden.
Ungleichbehandlung bei der Ausbildung
Die beim Salzburger Hilfswerk ausgebildeten Tageseltern dürfen beispielsweise keine Kindergartengruppen leiten. Das sei ein Versäumnis des Landes, sagt die Pädagogik-Abteilungsleiterin des Hilfswerks, Petra Rittsteiger. „Wir dürfen zwar ausgebildete Tageseltern in Einrichtungen einsetzen als Zusatzkräfte, wir dürfen sie aber nicht als Pädagoginnen- und Pädagogenersatz für eine kurze Phase einsetzen, weil der Tageseltern-Lehrgang in der Gesetzes-Novellierung ausgenommen ist“, kritisiert Rittsteiger.
Dieser Passus werde überprüft, heißt auf Anfrage aus dem Büro der zuständigen Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ). Svazek wolle Tageseltern natürlich stärken und unterstützen.
Leichtere Ausbildung für Kinderbetreuungsfachkräfte gefordert
Arbeitskräfte sind da, werden aber nicht genutzt
Die Geschäftsführerin des Hilfswerks, Lydia Gruber, fordert einen pragmatischeren Umgang mit dem Personalmangel in den Kindergärten. „Wir lassen da ganz viele Chancen für mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Elementarpädagogikbereich auf dem Weg liegen“, sagt sie. Es sei deshalb dringend notwendig, Hürden bei der Aus- und Weiterbildung von Elemtentarpädagoginnen und -pädagogen abzubauen.