Baustelle für den Wohnbau
APA/HARALD SCHNEIDER
APA/HARALD SCHNEIDER
Soziales

Wohnbauförderung: Experten begrüßen Anpassung

Das Land Salzburg erleichtert ab März die Förderkriterien für die Wohnbauförderung. Bereits mit 1. März tritt dazu eine neue Verordnung zum Wohnbauförderungsgesetz in Kraft. Das sei auch dringend notwendig, heißt es von Experten.

Die Einkommensgrenzen für die Förderung von Eigentum werden durch die Änderungen um 10.000 Euro erhöht. Konkret heißt das, dass ein Haushalt künftig mit einem jährlichen Netto-Haushaltseinkommen von rund 87.000 Euro pro Jahr förderungswürdig ist. Bislang lag die Grenze bei rund 70.000 Euro. Das Land will damit auf den Einbruch am Wohnungsmarkt und auf die hohen Wohn- und Baukosten reagieren.

Seit mindestens einem Jahr laufen Bau und Verkauf neuer Eigentumswohnungen in Salzbrg nur mehr schleppend – sowohl bei gewerblichen als auch bei gemeinnützigen Bauträgern.

Richtlinien mach Kauf schwierig

Das Land will mit seinen geänderten Förderbedingungen gegensteuern. Denn es gibt vor allem zwei Hürden: die enorm hohen Marktpreise und die strengen Vergaberichtlinien bei Immobilien-Krediten. Im Ergebnis stecken alle, die Eigentum erwerben wollen, in einem Dilemma: diejenigen, die eine Förderung bekommen könnten, erfüllen die Kreditrichtlinien nicht. Und diejenigen, die die Kreditrichtlinien erfüllen, verdienen zu viel um eine Förderung zu bekommen.

Experte: Nicht an Realität vorbei fördern

Genau deshalb seien die Pläne des Landes auch sinnvoll, sagt Stephan Gröger, Geschäftsführer der Heimat Österreich und Obmann der Gemeinnützigen Wohnbauträger in Salzburg. Dass man in Salzburg dann bis zu einem Jahreshaushaltseinkommen von gut 87.000 Euro eine Förderung bekommen kann, sei zwar sozialpolitischer Wahnsinn, so Gröger, aber man könne auch nicht an der Realität vorbei fördern, sonst würde überhaupt kein Eigentum mehr geschaffen.

Christian Struber, Chef der Salzburg Wohnbau, teilt die Einschätzung: profitieren werde vor allem der Mittelstand. Kritik kommt von der SPÖ im Salzburger Landtag. Die Roten stört aber nicht die Anhebung der Einkommensobergrenzen, sondern dass diese nur bei der Eigentumsförderung kommt – und nicht auch bei der Mietförderung.