Alois Kothgasser im Jahr 2013
APA/EXPA/JÜRGEN FEICHTER
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Religion

Kothgasser-Tod: Würdigungen aus der Politik

Am Freitag haben Vertreter aus der Politik in Salzburg und Tirol den verstorbenen Salzburger Alterzbischof Alois Kothgasser gewürdigt. „Salzburg verliert mit Alois Kothgasser eine prägende Persönlichkeit“, meinte etwa Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Kothgasser wird am 9. März zu Grab getragen.

„Mit dem Tod des ehemaligen Erzbischofes verliert Salzburg eine prägende Persönlichkeit, nicht nur des Glaubens, sondern auch der Menschlichkeit. Man spürte bei ihm immer eine besondere Bindung zu den Menschen und eine Bodenständigkeit, die uns allen ein Beispiel ist“, so Landeshauptmann Haslauer. „Für Alois Kothgasser gab es drei maßgebliche Quellen des Glücks: Tiefe Gläubigkeit, Dankbarkeit und ein intensives ‚Ja‘ zum Leben. Das ist sein Vermächtnis.“

Mattle: „Weg der Mitte stets im Auge behalten“

Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) erklärte indes, Kothgasser habe „den Weg der Mitte stets im Auge behalten und sich für einen intensiven Dialog mit der Wissenschaft, anderen Religionen und allen Menschen untereinander – vor allem auch mit der Jugend – eingesetzt.“ „Er war eine Persönlichkeit mit einer Philosophie, die auch für mich persönlich stets ein Vorbild war“, so Tirols Landeschef. Kothgasser war vor seiner Amtszeit in Salzburg ja Bischof in Innsbruck.

Alois Kothgasser im Jahr 2013
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Salzburg verliere mit Kothgasser eine „prägende Persönlichkeit“, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer

Mattles Vorgänger, Altlandeshauptmann Günther Platter (ÖVP) teilte der APA mit, dass die katholische Kirche mit Kothgasser „eine prägende Persönlichkeit und wir einen besonderen Freund Tirols verlieren.“ „Ich war bis zuletzt freundschaftlich mit ihm verbunden“, zeigte sich Platter betroffen. Sein Mitgefühl gelte allen, die in Trauer ob des Ablebens, „aber auch in Dankbarkeit für das Wirken von Alois Kothgasser miteinander verbunden sind.“ Weitere Würdigungen kamen auch von den früheren Tiroler Landeschefs Herwig van Staa und Wendelin Weingartner (beide ÖVP).

SPÖ: „Wertschätzung trotz Auffassungsunterschieden“

Auch der Salzburger SPÖ-Landesparteivorsitzende David Egger würdigte in einer Aussendung den Verstorbenen: „Mit dem Ableben von Alterzbischof Alois Kothgasser verliert Salzburg eine Persönlichkeit, die sich bis zuletzt für das religionsübergreifende Miteinander eingesetzt und öffentlich mit wichtigen gesellschaftspolitischen Fragen auseinandergesetzt hat. Aus sozialdemokratischer Sicht war der Austausch mit ihm trotz unüberwindbarer Auffassungsunterschiede zum Selbstbestimmungsrecht von Frauen stets von Wertschätzung geprägt.“

In den Jahren 2007 bis 2009 hatte es ja einen Konflikt zwischen Kothgasser und der damaligen SPÖ-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller um die Abtreibungsambulanz in den Salzburger Landeskliniken gegeben.

Beisetzung am 9. März im Salzburger Dom

Das Requiem für Kothgasser findet am Samstag, dem 9. März, ab 10.00 Uhr im Salzburger Dom statt. Anschließend wird der verstorbene Alterzbischof in der Domkrypta beigesetzt, informierte die Erzdiözese Salzburg am Freitag. Ab dem Abend des 6. März werde Kothgasser in der Domkrypta aufgebahrt.

Am Freitag erinnerten auch zahlreiche religiöse Würdenträger an Kothgasser und würdigten sein Vermächtnis – mehr dazu in Kirche trauert um Erzbischof Kothgasser (religion.ORF.at; 23.2.2024).