Kinderbauch mit Masernausschlag
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Gesundheit

Behörden melden zweiten Masernfall

Mittlerweile ist ein zweiter Masernfall in Salzburg gemeldet worden. Ein junger Mann aus dem Flachgau hat sich infiziert. Wo er sich angesteckt hat, ist noch unklar. Nach dem ersten Masernfall im Salzburger Kindergarten war die Impfbereitschaft jedenfalls nur kurzfristig groß.

Noch sind keine weiteren Fälle aus dem Kindergarten in der Haunspergstraße wo sich der sechsjährige Bub vor seiner Erkrankung aufgehalten hat, bekannt – die Impfaktion des Gesundheitsamtes hat allerdings nur wenige genutzt: „Am darauffolgenden Tag sind elf Personen zum Impfen gekommen. Das ist nicht sehr viel. Aber aufs Jahr gesehen, dann doch wieder: Denn im ganzen letzten Jahr haben wir 56 Personen geimpft“, sagt der Leiter des Gesundheitsamtes beim Land Salzburg, Rainer Pusch.

Hautausschlag erst nach zwei Wochen

Wer sich mit Masern infiziert, bei dem zeigen sich die meisten Beschwerden und Symptome erst nach acht bis zehn Tagen. Der Hautauschlag bricht dann erst nach zwei Wochen aus, sagt Pusch: „Masern sind eine schwere Allgemeinerkrankung, die mit schwerem, hohem Fieber einhergeht. Oft folgt auch eine Lungenentzündung, mit schwerer Mittelohrentzündung – das alles kann auch Jahre danach noch eine tödlich verlaufende Entzündung des Hirngewebes mit sich bringen. Und: Wer eine Masern-Erkrankung durchmacht, hat über Jahre hinaus einen deutlich schlechteren Immunschutz.“

Ein Impfpass liegt auf einem Tisch mit angekreuzter Masern-Impfung.
APA/dpa/Marius Becker
Impfquote in Salzburg bei gut 70 Prozent

Die WHO (World Health Organisation) empfiehlt eine Impfquote von mehr als 95 Prozent. Bei den Salzburger Erwachsenen dürfte die Quote allerdings um die 70 Prozent liegen oder noch niedriger sein – genaue Zahlen gibt es nicht: Denn die MMR-Impfung zählt nicht zu den meldepflichtigen Impfungen. Mehr dazu in Durchimpfungsrate deutlich gesunken (sience.ORF.at).

All jenen, die glauben sie hätten Mumps, Masern oder Röteln bereits gehabt, empfiehlt das Gesundheitsamt eine Untersuchung des Blutes, erst dann lasse sich bestätigen, ob es einen ausreichenden Schutz gibt.