Ein Impfpass liegt auf einem Tisch mit angekreuzter Masern-Impfung.
APA/dpa/Marius Becker
APA/dpa/Marius Becker
Gesundheit

Interesse an Masern-Impfung steigt langsam

Seit Bekanntwerden erster Fälle in Österreich steige das Interesse an der Masern-Mumps-Rötelimpfung in Salzburg – wenn auch nur leicht. Zwar sei in Salzburg bislang noch kein Masernfall gemeldet worden, das sei aber nur eine Frage der Zeit, sagen Mediziner. Aktuell ist die Durchimpfungsrate zu niedrig.

Bei den Unter-18-Jährigen liegt die Durchimpfungsrate gegen Masern-Mumps-Röteln derzeit bei gut 70 Prozent. Das seien zu wenig geimpfte Kinder und Jugendliche, sagen Mediziner. Geht es nach der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO bräuchte es eine Impfquote von mehr als 95 Prozent für einen wirksamen Schutz.

Bei den Erwachsenen dürfte die Impfquote um die 70 Prozent liegen oder niedriger sein – genaue Zahlen gibt es hier keine, denn die MMR-Impfung zählt nicht zu den meldepflichtigen Impfungen.

Warnung vor Masern-Folgen

Nach grippeähnlichen Symptomen mit hohem Fieber und dem typischen Masernausschlag ist das Immunsystem für mehrere Jahre hindurch geschwächt. Komplikationen wie zum Beispiel Mittelohrentzündung oder Lungenentzündung sind häufig. Weitere Komplikationen wie Gehirnentzündung können bei Masern zu bleibenden Schäden oder zum Tod führen, so das Gesundheitsministerium.

Großer Aufholbedarf gegeben

„Wir spüren einen geringen Zuwachs, eine geringe Zunahme bei den Impfnachfragen für Masern, Mumps, Röteln. Allerdings auf einem relativ niedrigen Niveau. Wir haben hier sicher einen großen Bedarf, der noch zu decken ist“, sagt der Leiter des Gesundheitsamts in Salzburg, Rainer Pusch.

„Aktuell haben wir in allen Bundesländern mit Ausnahme Salzburgs Masernausbrüche zu verzeichnen. Die Zahlen nehmen auch zu. Auch wir werden in Salzburg wahrscheinlich einen Masernausbruch bzw. einen Masernfall in den nächsten Wochen oder Monaten erleben. Das ist einfach eine Frage der Statistik“, sagt Pusch. Der Impfstoff sei jedenfalls in ausreichender Menge verfügbar und kostenlos, so der Leiter des Gesundheitsamts.