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ORF.at/Dominique Hammer
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Bildung

Schulische Strategien gegen Schuldenfallen

An der Handelsakademie eins (HAK) in Salzburg-Lehen entwickeln Jugendliche im Unterricht neue Strategien, wie man junge Leute vor Schuldenbergen besser bewahren kann. Im Unterrichtsfach Finanzbildung geht es um sozial verträglichen Umgang mit Geld und Online-Shopping.

Die durchschnittlichen Schulden junger Leute, die in Privatinsolvenz müssen, betragen rund 60.000 Euro. Das zeigen Zahlen des Kreditschutzverbandes 1870. Käufe auf Raten, Teuerung oder Überschätzung der eigenen Möglichkeiten sind laut Experten die Hauptursachen.

Viele Schuldenfallen im Internet

Geld und Finanzen sind auch in Klassenzimmern der Handelsakademie 1 ein Dauerthema. Online-Shopping, soziale Netzwerke oder verschiedene Abo-Modelle bei Anbietern wie Netflix: Schuldenfallen lauern vor allem im Internet. Stichwort: Klarna. Das Motto des Bezahldienstes heißt: Jetzt kaufen, später zahlen …

Thomas Heidinger ist Direktor der HAK 1: „Wir brauchen generell eine bessere Finanzbildung und Allgemeinbildung, weil sie ganz konkret mit der Lebenswelt der Jugend zu tun hat.“

Privatkonkurs auch für junge Leute möglich

Peter Niederreiter von der Schuldenberatung Salzburg betont, dass für junge Leute die gleichen Gesetze gelten wie für 50-Jährige: „Ich kann auch als junger Mensch einen gesetzlichen Weg finden, meine Schulden abzubauen bzw. einen Privatkonkurs zu machen.“

Schulden machen ist nicht schwer, Schulden abbauen schon. Mit einem finanziellen Grundverständnis müsste es gar nicht so weit kommen, betonen Jugendliche an der Schule. Diese erweiterte Bildung macht sich in der Maturaklasse der HAK 1 bezahlt. Die Jugendlichen sagen zumindest, sie hätten ihre Finanzen gut im Griff.