Voriges Jahr wird vor insgesamt 31 Geisterfahrern auf Salzburgs Autobahnen gewarnt. Deutlich ist der Anstieg beim Knoten Pongau. Dort gab es mit 15 fast die Hälfte der Salzburger Meldungen.
Bestimmte Menschentypen als Geisterfahrer
Der gerichtlich beeidete Sachverständige und Unfallgutachter Gerhard Kronreif sagt, ein Gefahrenmoment seien die Baustellen: „Das betrifft die endenden und beginnenden Bereiche. Geisterfahrer werden Menschen, die Aufmerksamkeitsfehler haben, die abgelenkt oder übermüdet sind, aus medizinischen Gründen oder durch Konsum von Suchtmitteln beeinträchtigt sind.“
Auch für Autobahnpolizei lebensgefährlich
Geisterfahrer-Alarm – das bedeutet jedes Mal auch für die Autobahnpolizei einen lebensgefährlichen Einsatz. Der Stützpunkt in Anif (Flachgau) ist zuständig für die rund hundert Kilometer zwischen Eben (Pongau) und der Landesgrenze zu Oberösterreich im Salzkammergut. Kommandant der Anifer Beamten ist Michael Moser: „Es sind sehr schwierige Blaulicht-Einsätze. Man weiß nie, was uns erwartet. Wir fahren hin und erforschen die Gefahr und hoffen, dass wir wieder gut nach Hause kommen. Es ist nicht vorhersehbar, was da kommt.“
Im Bundesländer-Ranking auf Platz sechs
Schwere Unfälle durch Geisterfahrer mit Verletzten gab es im Dezember 2023 bei Kuchl (Tennengau) und Eben (Pongau). In der Reihung der Bundesländer bleibt Salzburg – wie auch in den vergangenen Jahren – nach absoluten Zahlen auf Platz sechs der neun.