Polizist mit Waffe
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Chronik

Nach Polizeischüssen weitere Ermittlungen

Nach den Polizeischüssen auf ein Schlepperauto in Saalfelden (Pinzgau) im vergangenen Dezember, wurden die beschuldigten Polizisten einvernommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Mordversuch. Die beiden schossen auf ein Schlepperauto und verletzten dabei zwei Migranten.

Einer der Autoinsassen wurde damals im Kopfbereich von einem Projektil aus einem Polizei-Sturmgewehr getroffen. Sein Gesundheitszustand ist nach wie vor ungewiss, dem Vernehmen nach war der Schuss lebensgefährlich. Warum die schießende Polizistin damals das Sturmgewehr nahm, ist unklar – das Schlepperauto soll zu dem Zeitpunkt jedenfalls nicht mehr auf der Flucht gewesen, sondern bereits in einer Wiese zum Stillstand gekommen sein.

Zuvor hatte ihr Polizeikollege während der wilden Verfolgungsjagd – ebenfalls mit der Dienstwaffe – auf den Schlepper-Kleinbus geschossen. Die Projektile schlugen in der Seitenscheibe ein, wodurch ein Migrant von den Glassplittern an der Hand verletzt wurde.

Polizisten verweigerten Aussage

Die Staatsanwaltschaft ermittelt seither wegen des Verdachts auf Mordversuch gegen die Beamten. Ein bedingter Tötungsvorsatz, sei nicht auszuschließen, heißt es. Das liege etwa daran, dass die Schüsse am Schlepperauto auf Höhe des Oberkörpers der Migranten, eingeschlagen hätten.

Die beiden Polizisten wurden dazu in den vergangenen Wochen einvernommen, verweigerten aber die Aussage, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Stattdessen habe die Staatsanwaltschaft aber eine schriftliche Stellungnahme erhalten. Der Inhalt ist unter Verschluss. Die Ermittlungen gehen jedenfalls weiter.