Pornografie Internet
ORF
ORF
Chronik

Immer mehr Kinderporno-Kriminelle fliegen auf

Noch nie zuvor in den letzten 13 Jahren hätten sich so viele Kinderpornografie-Verdachtsfälle bewahrheitet wie derzeit. Das meldet die Online-Meldestelle Stopline mit Sitz in der Stadt Salzburg, die im Auftrag aller österreichischen Internet-Anbieter bundesweit tätig ist.

Stopline bemüht sich um das Löschen solcher Bilder und Videos. Man arbeitet dabei eng mit der Polizei zusammen.

„Wir sind dankbar für alle Meldungen“

Jede dritte Kinderpornografie-Verdachtsmeldung des vergangenes Jahres habe sich bestätigt – mehr als 10.000 von insgesamt rund 30.000, sagt Barbara Schloßbauer von Stopline: „Wir sind von Internet-Nutzern abhängig, die solche Darstellungen nicht wegklicken, sondern aktiv melden. Wir sind dankbar für alle Meldungen, die wir bekommen. Die Hemmschwelle für Anrufe wollen wir niedrig halten.“

Stopline versucht herauszufinden, wo die die Darstellungen auf den Servern liegen – meistens im Ausland, so die Expertin: „Wir haben ein Netzwerk von mehr als 50 Hotlines weltweit. Wir leiten Hinweise an Ermittler im Partnerland weiter, die dann schnell eingreifen können.“

Zuletzt eine Strafverschärfung in Salzburg

Es sei ein Kampf gegen Windmühlen, aber trotzdem müsse man aktiv bleiben, so Schloßbauer. Im besten Fall könne die Polizei zusätzliche Kinderporno-Konsumenten ausforschen.

Zuletzt kam ein Salzburger, der eine halbe Million solcher Darstellungen gespeichert hatte, mit neun Monaten Haft auf Bewährung davon. Nach der Berufung der Staatsanwaltschaft wurde die Strafe auf neun Monate unbedingte Haft verschärft.