Landesgericht Salzburg
ORF/Georg Hummer
ORF/Georg Hummer
Chronik

Gewalt gegen Freundin: Prozess gegen Polizisten vertagt

Am Salzburger Landesgericht ist Dienstagvormittag der Prozess gegen einen Polizisten vertagt worden. Er soll seine Freundin über Jahre regelmäßig geschlagen haben. In dem Verfahren soll jetzt noch rund ein Dutzend Zeugen befragt werden.

Laut Anklage soll der Polizist seine Freundin zwei Jahre lang zumindest etwa einmal im Monat geschlagen haben. Das bestreitet der Beamte. Bei dem Prozess am Dienstag sagte er aus, dass das eine Retourkutsche der Frau sei, die gedroht habe, Rache an ihm zu üben. Zum Beispiel behaupte sie, dass er ein Kleidungsstück im Streit zerissen habe, doch das sei nachweislich heil. Er sei generell ein Mensch, der Streit aus dem Weg gehe.

Anwalt der Frau: Verletzungen fotografisch dokumentiert

Der Anwalt der Frau hingegen sagt, sie könne sich diese ganzen Verletzungen – alle fotografisch dokumentiert – wohl nicht selbst zugefügt haben.

Ein Urteil in dem Prozess fällte die Richterin am Dienstag noch nicht: Weil fast ein Dutzend Zeuginnen und Zeugen befragt werden sollen und dafür am Dienstag nicht genug Zeit war, das Verfahren vertagt. Dem Polizisten drohen im Fall einer Verurteilung zu mehr als einem Jahr Haft – wenn auch nur auf Bewährung – der Amtsverlust.

Zwei weitere ähnliche Prozesse diese Woche

Auch am Mittwoch und Donnerstag stehen zwei weitere Männer wegen wiederholter Gewalt gegen ihre Partnerinnen in Salzburg vor Gericht. Über die Weihnachtsfeiertag und Neujahr zählte das Gewaltschutzzentrum Salzburg rund 100 Anfragen von Hilfesuchenden – ungefähr so viel wie in den Jahren zuvor. Mehr dazu in Bisher kein Gewaltanstieg zu Feiertagen (salzburg.ORF.at; 4.1.2024).