Soziales

Bisher kein Gewaltanstieg zu Feiertagen

Während der Weihnachtsfeiertage und zum Jahreswechsel habe es in Salzburg keinen markanten Anstieg familiärer Gewalttaten gegeben, meldet die Polizei. Manche Betroffenen würden sich aber erst nach den Ferien Hilfe suchen, geben Experten des Gewaltschutzzentrums zu Bedenken.

Hilfe bei häuslicher Gewalt

Durchschnittlich 2,3 Wegweisungen und Annäherungsverbote wegen häuslicher Gewalt werden im Bundesland Salzburg täglich von der Polizei ausgesprochen. Auch während der vergangenen Weihnachtsfeiertage mussten Polizisten einschreiten, allerdings nicht öfter als in den Vorjahren.

Auch beim Salzburger Gewaltschutzzentrum habe es keine signifikante Erhöhung der Anfragen gegeben, sagt dessen Leiterin Christina Riezler. „Bei uns haben sich in den letzten zwei Wochen 100 Menschen gemeldet. Das war im Grunde genau gleich viel wie letztes Jahr. Ganz viele Menschen haben sich gemeldet, weil es Akutsituationen gegeben hat und weil sie zuvor die Polizei anrufen müssen, weil es nicht anders gegangen ist. Andere wiederum haben angerufen, um zu fragen, wie kann ich es schaffen, dass diese Feiertage möglichst ruhig vorübergehen“, so Riezler.

Gewaltopfer holen oft erst spät Hilfe

Ein Anstieg an Beratungen wegen familiärer Gewaltdelikte sei meist erst nach den Weihnachtsferien zu bemerken, so Riezler: „Das Phänomen bei häuslicher Gewalt ist jenes, dass Gefährder nach einem Übergriff immer versprechen, dass es nie wieder passieren wird und dass sie sich bessern. Diese Hoffnung ist ganz groß in den Familien. Nach ein paar Wochen, so Mitte, Ende Jänner, merkt man dann die Versprechungen haben nicht gehalten und so fängt es wieder an, wie es vorher war. Das braucht man eigentlich nicht und möchte sich Unterstützung holen“, so Riezler.

Betroffenen wird von den Experten in den Beratungen dann aufgezeigt, wie sie aus der Gewaltspirale aussteigen können, erklärt Gewaltschutzexpertin Riezler.