Arbeiter mit Motorsäge und Traktor bei umgestürzten Baumstämmen im Wald
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Landwirtschaft

Viele Waldschäden aufzuarbeiten

Im Bundesland Salzburg sind in vielen Wäldern zurzeit die Motorsägen im Dauereinsatz. Zahlreiche Schäden sind aufzuarbeiten – nach den Schneebrüchen Anfang Dezember und dem Sturm kurz vor Weihnachten. Betroffen sind vor allem Flach- und Tennengau.

Nicht nur viele private Waldbesitzer haben wegen der Sturmschäden derzeit viel Arbeit, sondern auch die Österreichischen Bundesforste. Die sind ab Montag auch mit eigenem Personal im Einsatz. Sie müssen sich um entwurzelte Bäume und abgebrochene Äste kümmern. In den Wäldern liegt nach wie vor eine Unmenge an Schadholz.

Anfang Dezember setzten die Schneemassen den Bäumen zu. Dann sorgte Sturmtief das „Zoltan“ kurz vor Weihnachten für den Rest. Nicht nur in der Stadt Salzburg stürzten zahlreiche Bäume um. Auch der Flachgau und der Tennengau wurden durch die Wetterereignisse besonders stark getroffen, sagt Philipp Fersterer von der Landwirtschaftskammer Salzburg: „Wir rechnen da mit 10.000 bis 15.000 Festmeter Sturmschäden. Die Herausforderung für die Kleinwaldbesitzer ist halt, dass das meiste in Einzelwürfen stattgefunden hat.“

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Forstarbeiter mit Motorsäge bei umgestürztem Baumstamm
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Land- und Forstwirte haben derzeit viel zu tun
Wurzelstock in Wald nach Windschaden
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In zahlreichen Wäldern wurden Bäume entwurzelt oder Äste brachen ab
Arbeiter mit Traktor bei umgestürztem Baumstamm
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Es handelt sich um viele kleine Schadstellen, was die Arbeit langwierig macht

„Ein Fünftel des Jahreseinschlags“ als Schadholz

Aber es herrsche keine Katastrophenstimmung, sagt der Betriebsleiter der Bundesforste für das Gebiet Flachgau-Tennengau, Erwin Stampfer: „Es ist in etwa – auf den Forstbetrieb bezogen – ein Fünftel des Jahreseinschlags, das jetzt als Schadholz aufzuarbeiten ist. Das klingt aufs Erste einmal relativ viel, ist auch nicht so wenig, aber es ist so, dass wir das in den normalen Lieferprofilen unterbringen.“

Die meisten Schäden in Bundesforste-Wäldern im Flach- und Tennengau gebe es am Dürrnberg, in Bad Vigaun und Sankt Koloman bis hinaus an den Heuberg oder am Hintersee, ergänzt Stampfer.

Viele kleine Flächen betroffen

Betroffen seien vor allem kleine Flächen – davon gebe es aber viele. Und genau deshalb seien die Aufräumarbeiten langwierig, ergänzt Stampfer: „Es sind Brüche, es sind verspannte Hölzer. Und da geht’s darum, dass man wirklich ganz gezielt die Leute unterweist, damit die Arbeitsunfälle so gering wie möglich sind.“

Das gilt auch für Landwirte wie Tobias Hutzinger aus Bergheim (Flachgau). Bei ihm hat der Sturm an einer Stelle rund 25 Festmeter Holz umgelegt. Beim Aufarbeiten müsse „man sehr vorsichtig sein“, betont Hutzinger. „Es ist alles verspannt, es liegt alles kreuz und quer. Da kann schnell etwas passieren.“ So wurde Freitagvormittag bei Schwarzach (Pongau) ein Forstarbeiter schwer verletzt – mehr dazu in Wurzelstock überrollte Forstarbeiter (salzburg.ORF.at; 5.1.2024).

Viele Waldschäden aufzuarbeiten

Aufarbeitung dauert – Einzelbäume nützen Borkenkäfer

Je nach Wetterlage werden die Aufräumarbeiten bis zum Frühling, spätestens aber bis zum Sommer dauern, heißt es von den Österreichischen Bundesforsten.

Dabei spielt allerdings auch der Borkenkäfer eine Rolle, sagt Fersterer von der Landwirtschaftskammer: „Wenn es so Einzelwürfe sind, wie wir sie jetzt gehabt haben, neigt man eher dazu, mit den großen, flächigen Aufarbeitungen zu beginnen und die Einzelwürfe aufzuschieben. Aber der Borkenkäfer breitet sich von den Einzelbäumen aus, die am Boden liegen.“