Der Mann war vorher von anderen falschen Polizisten am Telefon bearbeitet worden. Die Burschen sagten nun vor Gericht, „von Unbekannten“ nach Großarl geschickt worden zu sein, für jeweils 300 Euro Honorar und eine Tankfüllung. Weitere Angaben wollten sie nicht machen.
Die Urteile sind nicht rechtskräftig.
Was lief damals genau ab?
Am Telefon legte eine unbekannte Frau dem Großarler nahe, der Polizei bei Falschgeld-Ermittlungen zu helfen. Die Frau gab sich als Polizistin aus und forderte ihn auf, er müsse in den nächsten Stunden so viel Bargeld wie nur möglich abheben. Der 71-Jährige ging daraufhin zur Bank und hob 39.000 Euro ab. Als er, wie verlangt wurde, die Seriennummern der Scheine durchgegeben hatte, hieß es, dass es sich bei den Scheinen um Falschgeld handle. Zwei Polizisten würden das Geld abholen.
Sohn alarmierte Polizei: Streifen warteten bei Übergabe
Bei der vereinbarten Übergabe erschienen dann die beiden angeklagten Deutschen. Sie sind 18 und 19 Jahre alt und kommen aus Bayern. Der Sohn des 71-jährigen Pongauers hatte vom Vorfall mitbekommen und war stutzig geworden, er alarmierte die örtliche Polizei. Bei der Übergabe warteten sieben Streifenbesatzungen auf die zwei falschen Polizisten, die am Übergabeort an Ort und Stelle festgenommen wurden.
Für wen haben die Deutschen gearbeitet?
Für wen die jungen Bayern gearbeitet haben, was ihnen versprochen wurde, wird am Mittwoch wohl im Prozess zur Sprache kommen – ob sie dazu auch Auskünfte geben, wird sich zeigen. Kürzlich wurde in einem ähnlichen Fall eine Tschechin zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
Sie wollte 330.000 Euro abholen, um angeblich die Tochter eines Flachgauers vor einer Haftstrafe zu bewahren. Der Angerufene hatte jedoch keine Kinder. Er war Wirt in Hof (Flachgau) und hielt die Betrüger so lange hin, bis die Tschechin festgenommen war. Zu ihren Auftraggebern verweigerte die Frau die Aussage.