Autos auf der Tauernautobahn (A10) bei Golling im  Schnee
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Verkehr

Ski-Tagesgäste: Anreise problemlos, Stau bei Rückreise

Der schneereiche erste Adventsonntag hat vor der Tunnel-Großbaustelle an der Tauernautobahn (A10) im Pongau zumindest bei der Anreise der Ski-Tagesgäste keine Probleme gebracht – und das trotz guter Auslastung in den Skigebieten. Bei der Rückreise staute es aber.

Seit Monaten üben Liftbetreiber im Pongau ja massive Kritik an der Generalsanierung der fünf Autobahntunnels zwischen Golling (Tennengau) und Werfen/Pfarrwerfen (Pongau). Durch die Baustelle ist die Autobahn auf 14 Kilometer in jeder Richtung nur einspurig passierbar. Die Skigebiete befürchteten, dass vor allem Tagesgäste vom Stau vor der Baustelle abgeschreckt werden und ausbleiben – Konflikt um A10-Baustelle nimmt Fahrt auf (salzburg.ORF.at; 18.9.2023).

Karte der Tunnelbaustelle auf der Tauernautobahn (A10) zwischen Golling (Tennengau) und Werfen (Pongau)
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Durch die Sanierung von fünf Tunnels steht auf der A10 auf 14 Kilometern derzeit nur eine Fahrspur pro Richtung zur Verfügung

„Heute ist es gut gegangen“

Zumindest am ersten Adventsonntag traf die Befürchtung aber nicht ein: So wurden zum Beispiel im autobahnnahen Skigebiet Zauchensee (Pongau) bis Mittag bei sonnigem Wetter und viel Neuschnee gut 2.000 Skifahrerinnen und Skifahrer gezählt. Das sei ein guter Saisonstart, sagt die Geschäftsführerin der Bergbahnen Zauchensee, Veronika Scheffer.

„Das haben wir nicht erwartet, muss ich ganz ehrlich sein“, sagte Scheffer. „Die A10 wird ein Thema sein – speziell an den starken Wochenenden. Heute ist es gut gegangen. Aber schauen wir, wie’s weitergeht. Es ist für uns wahrscheinlich schon ein Wermutstropfen – gerade im Tagesgast-Bereich.“ Rund ein Viertel der Skifahrer auf Salzburgs Pisten sind Tagesgäste. Für sie öffnen zum Beispiel in Zauchensee auch in dieser Saison die Lifte früher – nämlich schon um 8.00 Uhr.

Skifahrer auf der Skipiste bei sonnigem Winterwetter (in Zauchensee)
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Das schöne Winterwetter und der Neuschnee lockte am Sonntag vergleichsweise viele Gäste auf die Pisten

Verkehrslage Thema bei Skigästen

Auch die Skifahrer selbst hatten das Thema am Schirm – so wie Enrico Schuster aus Ebenau (Flachgau): „Es war schon ein Thema bei uns, ob wir uns die Saisonkarte kaufen. Aber ehrlich gesagt: Wenn es so wie heute ist – kein Problem.“

Felix Marchfelder aus Siegsdorf (Bayern) vermutete dagegen schon zu Mittag „wahrscheinlich Probleme beim Zurückfahren. Deswegen werden wir dann wahrscheinlich eher nach Zell am See (Pinzgau) hineinfahren.“

30 bis 45 Minuten Verzögerung bei Rückreise

Diese Vorahnung erfüllte sich bereits am Sonntag: Denn im Ski-Rückreiseverkehr nach Liftschluss zwischen 16.00 und 18.00 Uhr verzeichneten die Verkehrssensoren der ASFINAG zwischen 30 und 45 Minuten zusätzliche Fahrtzeit für die Strecke zwischen Eben (Pongau) und Golling (Tennengau). Erst nach 18.00 Uhr löste sich der Stau langsam auf.

Skitag im Zeichen der A10-Tunnelbaustelle

Gemeinden pochen auf Entlastungsmaßnahmen

Deshalb waren Anrainergemeinden der A10 wie Werfen (Pongau) auch am Montag gespannt. Sie fürchten den Ausweichverkehr über die parallel verlaufenden Bundesstraßen und pochen auf die bereits versprochenen Entlastungsmaßnahmen, sagte der Werfener Bürgermeister Hubert Stock (ÖVP): "Die Maßnahmen müssen schnellstmöglich umgesetzt werden – Abfahrtssperren, Lkw-Nachtfahrverbot und dergleichen – und vor allem auch der Kreisverkehr an der sogenannten Kreuzbergmaut (an der Kreuzung zwischen B99 und B159 – Anm.), damit die Flüssigkeit des Verkehrs in diesem Bereich gewährleistet bleibt.

Auch wenn es am ersten Adventsonntag gut lief – die erste Belastungsprobe wird wohl das nächste, verlängerte Adventwochenende.