80 Minuten halten die Batterien zur Notstromversorgung beispielsweise in Tauern- und Katschbergtunnel auf der Tauernautobahn (A10). Damit werden alle Sicherheitssysteme versorgt. Tunnelfunk, Beleuchtung oder elektrische Tür- und Toröffner. Es sind die Energiefresser, die eine vollständige Notstromversorgung unmöglich machen – zum Beispiel die starken Belüfter, vorgeschrieben für den Brandfall.
„Man würde fast ein Donaukraftwerk benötigen“
Kommt aber kein Strom mehr vom Netz, dann ist Schluss, sagt Franz Bliem, ASFINAG-Technik-Chef für Salzburg und Kärnten: „Wir haben dann einen klassischen Stromausfall, wie man das auch vom Privathaushalt kennt. Nach einer Minute Stromausfall gehen die Ampeln auf Rot. Grund dafür ist, dass wir in den meisten Tunnelanlagen auf der A10 große Lüftungsanlagen verbaut haben. Und um diese Lüftungsanlagen – wie etwa die im Tauerntunnel – zu betreiben, dazu würde man fast ein Donaukraftwerk benötigen.“
Eine Blackout-Vorsorge ist also aus technischen Gründen so nicht möglich: „Batterien oder Notstromaggregate schaffen die benötigte Leistung dafür nicht.“ Wenn die Sicherheit in den Tunnel nicht gewährleistet werden kann, dann werde für den Individualverkehr gesperrt. „Weil es unverantwortlich ist und auch das Straßentunnelsicherheitsgesetz das so vorsieht. Sprich: ohne Lüftungsanlage darf ein Tunnel nicht betrieben werden“, so Bliem. Ausnahmen gibt es nur für Einsatzkräfte und Bundesheer – mit Lotsendienst.
Feuerwehr nicht zuständig
Blackout im Autobahntunnel, da kann auch die Feuerwehr nicht helfen, Landesfeuerwehrkommandant Günter Trinker: „Grundsätzlich ist es nicht Aufgabe der Feuerwehren, die Notstromversorgung für die Tunnel herzustellen.“ Am 20. Oktober hat der Föhnsturm einen großflächigen Stromausfall im Lungau verursacht. Tauerntunnel, Einhausung Zederhaus und Katschbergtunnel waren exakt eine Stunde und 35 Minuten gesperrt.
Böen mit teils 150 km/h
Bei dem Sturm damals wurden neben Stromausfällen auch erhebliche Sturmschäden aus Bad Gastein (Pongau) und weiteren südlichen Landesteilen gemeldet. Es gab Sturmspitzen mit Orkanstärke. Im Gasteiner Heilstollen saßen 200 Gäste fest. Vorübergehend waren bis zu 14.000 Haushalte im Pinzgau, Pongau und Lungau ohne Strom. Mehr dazu in Sturm: Häuser abgedeckt, Stromausfälle (salzburg.ORF.at).