Er war von Anfang an umstritten und von vielen ungeliebt: der „Luft-100er“ auf der A10 zwischen Salzburg und Golling. Die Grüne Klubobfrau Martina Berthold will nicht, dass er jetzt abgeschafft wird. „Hier geht es um die Gesundheit der Menschen. Höheres Tempo heißt: mehr Lärm, schlechtere Luft und ist schädlich fürs Klima“, so Berthold. Mit niedrigerer Geschwindigkeit „sparen sich die Menschen zudem auch Geld für die Kraftstoffe.“
Vor allem seit die FPÖ in der Regierung ist, ist das Ende des Tempolimits besiegelt. Es fehle die Rechtsgrundlage, argumentieren auch die ÖVP und selbst die oppositionelle SPÖ.
Grüne kämpfen weiter um „Luft-100er“
„Grenzwerte nicht mehr überschritten“
FPÖ-Verkehrsprecher Eduard Egger kommt aus dem Lungau und fährt jährlich rund 60.000 Kilometer mit dem Auto. Von einer Verlängerung des „Luft-100ers“ hält er nichts: „Die Gesetzeslage gibt es hier her, dass man diese Tempo-100-Verordnung aufheben kann, weil gerade in den letzten Jahren bis 2022 dieser Grenzwert nicht mehr überschritten wurde und auch 2023 wird er nicht überschritten werden.“
ÖVP-Klubobmann Wolfgang Mayer ergänzt: „Es gibt eine Rechtsgrundlage und wenn diese Rechtsgrundlage nicht gegeben ist, fällt auch Tempo 100. Und rechtswidrig die Autofahrer in Salzburg zu schikanieren, ist nicht Ansatz der Salzburger Volkspartei.“
Und SPÖ-Verkehrssprecherin Sabine Klaus ergänzt: „Die Grenzwerte werden ja nicht mehr überschritten – auch in den letzen drei Jahren nicht mehr. Dementsprechend ist das nicht aufrecht zu erhalten.“
KPÖ Plus will Limit beibehalten
Die Grünen wollen das Tempolimit zwecks Gesundheitsvorsorge aufrechterhalten. Das sei rechtlich möglich, sagen sie. Auch die KPÖ Plus will den „Luft-100er“ beibehalten, die Annäherung an das Thema der Abgeordneten Sarah Pansy (KPÖ Plus) ist dabei aber eher pragmatisch. An den meisten Stellen könne man ohnehin weder 130 noch 100 km/h fahren. „Meistens geht es in Salzburg nur im Schritttempo, weil das Stauchaos einfach so präsent ist“, sagte Pansy.
Weil aber die überwiegende Mehrheit im Landtag die Abschaffung des „Luft-100ers“ befürwortet, dürfte er mit Ende des Jahres tatsächlich auf der Tauernautobahn Geschichte sein.