Fahne Impfstraße Teststraße
ORF.at/Georg Hummer
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Gesundheit

CoV-Impfstraßen: Hälfte der Dokubögen weg

Das Rote Kreuz Salzburg hat am Montag eine Datenpanne öffentlich gemacht: Rund die Hälfte der Dokumentationsbögen aus den Covid-Impfstraßen zwischen Februar 2021 und März 2022 sei nicht mehr auffindbar – insgesamt rund 147.000 Stück. Große Folgen erwartet das Rote Kreuz aber nicht.

Die Panne fiel nach einer Nachfrage einer Privatperson nach einem der Bögen auf. Dabei entdeckte das Rote Kreuz, dass die Datenträger mit den Scans der Bögen aus den Impfstraßen in der Stadt Salzburg, dem Flachgau sowie dem Impfbus nicht mehr auffindbar sind. In diesen Impfstraßen seien die Originale der Dokumentationsbögen nach dem Scannen vernichtet worden, sagt Landesrettungskommandant Anton Holzer – „denn dort war natürlich die größte Zahl der Impfungen“. Die Dokumentation aus den anderen Bezirken des Landes – also Tennengau, Pinzgau, Pongau und Lungau – sei vollständig vorhanden.

Scans von 147.000 Bögen nicht auffindbar, Daten aber da

Obwohl auf diese Weise 147.000 der rund 300.000 handschriftlich ausgefüllten Dokumentationsbögen nicht mehr auffindbar sind, seien die praktischen Auswirkungen gering, sagt Holzer. Denn im elektronischen Impfpass sei ohnehin alles eingetragen: „Wir wissen genau, wann jemand in welcher Impfstraße von welchem Arzt, mit welchem Impfstoff und mit welcher Chargennummer geimpft wurde. Allerdings fehlt uns diese ergänzende Dokumentation – nämlich der Dokumentationsbogen.“

Personen über 80 Jahre und medizinisches Personal über 65 Jahre wurde geimpft
APA/BARBARA GINDL
Das Rote Kreuz betrieb zwischen Februar 2021 und März 2022 im Auftrag des Landes Salzburg die Impfstraßen

Auf den Bögen seien neben den Stammdaten des bzw. der Geimpften auch das Datum der Impfung und der Impfstoff dokumentiert, ergänzt Holzer: „Und es ist auch vermerkt, ob das die erste, zweite oder dritte Teilimpfung ist.“ Holzer geht zwar davon aus, dass die nicht auffindbaren Scans der Dokumentationsbögen wieder auftauchen werden. Dennoch sei man verpflichtet, unverzüglich eine Meldung an das Land Salzburg als Auftraggeber für die Impfungen zu erstatten. Das Land übermittelte das auch an die Datenschutzbehörde.

Rotes Kreuz: Kein Hinweis, dass Bögen an Dritte gelangten

Derzeit gebe es keine Hinweise darauf, dass die Dokumentationsbögen in die Hände Dritter gelangt sein könnten, betont das Rote Kreuz: „Sie könnten auch nur mit sehr großem Aufwand maschinenlesbar gemacht und ausgewertet werden, weil die Informationen überwiegend handschriftlich erfasst wurden.“ Das Rote Kreuz betrieb zwischen Februar 2021 und März 2022 die CoV-Impfstraßen im Auftrag des Landes Salzburg, zog sich dann aber zurück.

Das Rote Kreuz Salzburg „bedauert diesen Vorfall zutiefst“. Für Rückfragen wurde eine Hotline eingerichtet – von Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr unter der Telefonnummer +43 662 8144-10710 oder per E-Mail an auskunft@s.roteskreuz.at.