ABD0055_20231002 – SALZBURG – …STERREICH: Obmann des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) Martin Balluch (l.) bei der Aktion Verein gegen Tierfabriken (VGT) "Wolf-Herdenschutzzaun um das AmtsgebŠude der Salzburger Landesregierung, am Montag, 2. Oktober 2023, in Salzburg. – FOTO: APA/BARBARA GINDL
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Politik

Wolfsdebatte: Tierschützer zäunen Regierung ein

Mitglieder der Tierschutzorganisation Verein gegen Tierfabriken (VGT) haben am Montag das Regierungsgebäude der Salzburger Landesregierung mit einem Herdenschutzzaun symbolisch abgeriegelt, um gegen den Abschuss von Wölfen zu protestieren.

Nach der Angelobung der schwarz-blauen Landesregierung wurde nämlich heuer das Erschießen von „Problemwölfen“ in Salzburg genehmigt – und in einem Fall bereits auch umgesetzt.

Balluch kritisiert Jägerschaft

Mit der Aktion wolle man einerseits der für Jagd zuständigen LHStv. Marlene Svazek (FPÖ) „einmal so einen Zaun zeigen, den sie offenbar nicht kennt“. Andererseits sollten dadurch „die Natur und die Bevölkerung vor ihren vorsätzlich rechtswidrigen und schädlichen Verordnungen“ geschützt werden, wie es in einer Aussendung zur Aktion hieß.

Vereinsobmann Martin Balluch sagte: „Es ist die Jägerschaft, die den Wolf als Konkurrent sieht und ausrotten will. Die Landwirtschaft wird nur vorgeschoben.“

„Wolf hält kranke Hirschpopulation in Schach“

Der Wolf würde den Wildverbiss in den heimischen Wäldern verringern und auch Krankheiten wie die Afrikanische Schweinepest in der Hirschpopulation in Schach halten, indem er die kranken oder an der Krankheit verendeten Tiere auffresse.

Stellungnahme der Ressortchefin

Montagnachmittag äußerte sich Salzburgs ressortzuständige Vize-Regierungschefin Marlene Svazek von den Freiheitlichen zur Kritik der Wolfsschützer: "Ich hoffe, der bereits rechtskräftig verurteilte Balluch bereitet weder den Behörden, noch den Salzburgern während seines Verweilens Umstände.“

Zur inhaltlichen Kritik Balluchs wollte sich Svazek auf Anfrage des ORF nicht näher äußern.

Aufregung um Wolfsriss neben Spielplatz

In großen Teilen der Landbevölkerung scheint es wenig Verständnis für solche Forderungen zu geben. In der vergangenen Woche gingen dazu im Oberpinzgau die Wogen hoch. In Hollersbach war die Aufregung nach einem möglichen Wolfsriss in unmittelbarer Nähe zu einem Spielplatz groß.

Forderungen nach einer raschen Abschussverordnung wurden laut, das dürfte aber noch dauern. Mit DNA-Tests soll zudem geklärt werden, ob es sich um einen „Hybridwolf“, also eine Kreuzung aus Hund und Wolf, handeln könnte – mehr dazu in salzburg.ORF.at (29.9.2023).