Grüner Innenhof (Garten) in der Halleiner Altstadt aus der Luft
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Politik

Hallein: Debatte zu Verbauung von Altstadt-Grünfläche

Die umstrittene Verbauung einer Grünfläche in der Altstadt von Hallein (Tennengau) beschäftigt am Donnerstag die Gemeindevertretung. Die Stadtgemeinde könnte die Fläche selbst kaufen, so ein Vorschlag. Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) winkt aber ab.

Es geht um einen grünen Innenhof mitten in der Altstadt. Eine Bürgerinitiative gegen die Verbauung sammelte inzwischen rund 2.000 Unterschriften gegen diesen Plan. Dabei ist der Innenhof-Garten seit rund 60 Jahren Bauland. Unternehmer Ditfried Kurz will dort sanieren und neu bauen – elf Wohnungen sollen insgesamt entstehen.

Unternehmer geht von Genehmigung aus

„Ich habe ein Projekt, das bewilligungsfähig ist“, sagt Kurz. „Ich habe Behörden, die ihre Arbeit machen werden. Und früher oder später – und das ist für uns wirklich völlig undramatisch, ob etwas früher oder etwas später – werden wir unsere Bewilligungen dort erhalten. Und danach werden wir was Schönes bauen.“ Er sei sich sicher, dass er die Bewilligung bekomme, ergänzte Kurz.

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Visualisierung des Bauprojekts im Innenhof in der Halleiner Altstadt
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Visualisierung des Bauprojekts im Innenhof in der Halleiner Altstadt
Grüner Innenhof (Garten) in der Halleiner Altstadt aus der Luft
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Die 1.000 Quadratmeter Innenhof seien Baugrund, betont der Bürgermeister

Der Protest gegen die geplante Verbauung wuchs in den vergangenen Wochen stetig – mehr dazu in Hallein: Streit um Verbauung von grüner Insel (salzburg.ORF.at; 11.5.2023). Margarethe Winkler ist direkte Anrainerin, die Wand des Neubaus wäre nur wenige Meter von ihrer Wohnung entfernt: „Es muss in Hallein nicht alles verbaut werden“, sagt sie. Halleins Bürgermeister Stangassinger sieht das anders: „Diese 1.000 Quadratmeter Privatgarten sind Bauland. Und es ist halt so, dass man in Österreich auf jedem Baugrundstück bauen darf. Und irgendwann einmal muss ich mich auch als Nachbar darauf einstellen, dass auf einem Baugrundstück gebaut werden darf – ob mir das gefällt oder nicht.“

Debatte über Verbauung von Halleiner Altstadt-Innenhof

Kauf von Bauland, um nichts zu bauen wäre „verrückt“

Die Stadtgemeinde Hallein könnte das Grundstück kaufen: Der Unternehmer hat es angeboten – um rund zwei Millionen Euro, also 2.000 Euro pro Quadratmeter. Donnerstagabend wird im Rathaus darüber abgestimmt. Eine Mehrheit dafür dürfte es aber kaum geben: „Ich glaube, dass mich 21.500 Halleiner für verrückt erklären würden, wenn ich ein Bauland kaufe und dann ein paar Parkbänke da hineinstelle“, betont Bürgermeister Stangassinger.

Die Verbauung verhindern wollen die Grünen im Halleiner Rathaus – allerdings auch nicht durch einen Kauf der Liegenschaft. Ihr Vorschlag: die Aufschließung der Baustelle führe über Stadtgrund – und das könne man verweigern, sagt Grünen-Stadträtin Kimbie Humer-Vogl: „Das ist eine Möglichkeit, über die man jetzt debattieren muss. Und wenn das nicht funktioniert, dann werden wir uns etwas anderes ausdenken müssen. Das ist ja die Aufgabe von uns Politiker:innen.“