In Hallein (Tennengau) formiert sich Widerstand gegen ein geplantes Bauprojekt. In einem grünen Innenhof der Altstadt sollen neue Wohnhäuser gebaut werden. Dagegen wehren sich Anrainer. Der Bauherr möchte das Projekt so schnell wie möglich umsetzen.
ORF
ORF
Politik

Hallein: Streit um Verbauung von grüner Insel

In Hallein (Tennengau) formiert sich Widerstand gegen ein geplantes Bauprojekt. In einem grünen Innenhof der Altstadt sollen neue Wohnhäuser gebaut werden. Dagegen wehren sich Anrainer. Der Bauherr möchte das Projekt so schnell wie möglich umsetzen.

Es geht noch die Zustimmung der Kommission zum Schutz des Stadtbildes. Grethe Winkler und Felix Ganzer wohnen einander gegenüber in der Halleiner Altstadt. Zwischen ihren Häusern erstreckt sich eine mehr als tausend Quadratmeter große Wiese, die allerdings schon lange als Bauland ausgewiesen ist.

Geht es nach dem Immobilienentwickler Ditfried Kurz, dann soll sich dort schon bald ein ganz anderer Ausblick bieten. Er möchte mehrere Wohnhäuser in den Innenhof bauen – sehr zum Leidwesen der Anrainer. Grethe Winkler sagt, es würde dann künftig alles viel dunkler: „Wenn der so nah herbaut, dann kann man sich vorstellen, dass dann kein Licht mehr hereinkommt."

In Hallein (Tennengau) formiert sich Widerstand gegen ein geplantes Bauprojekt. In einem grünen Innenhof der Altstadt sollen neue Wohnhäuser gebaut werden. Dagegen wehren sich Anrainer. Der Bauherr möchte das Projekt so schnell wie möglich umsetzen.
ORF
Dieser Innenhof soll zugebaut werden

Wie passen Pläne zum Denkmalschutz?

Kritiker machen sich zudem Sorgen um das Stadtbild. Das steht unter Denkmalschutz. Das Argument, hier würde dringend benötigter Wohnraum geschaffen, greife hier nicht, sagt Anrainer Felix Ganzer: „Man müsste den Bestand nachverdichten und nicht auf einer grünen Wiese nach Jahrhunderten einen Neubau errichten – mitten in der denkmalgeschützten Altstadt.“

Nun will man eine Bürgerinitiative gründen und politisch auf die Barrikaden gehen.

Bauherr Ditfried Kurz versteht die Aufregung nicht, gesteht aber den Anrainern zu, die Dinge anders zu sehen: „Es ist jedes Menschen Recht, seine Interessen geltend zu machen. Wir haben uns damit auseinandergesetzt, konnten aber nicht alle Wünsche erfüllen."

Stadtpolitik wartet ab

Bei den Bauverhandlungen hoffen die Nachbarn nun auf Unterstützung der Stadtregierung. Die solle dem Bauherrn die Zufahrt zu dem Innenhof verweigern. Um überhaupt dorthin zu gelangen, muss nämlich öffentlicher Grund zur Verfügung gestellt werden.

Beim städtischen Bauamt wolle man sich in die Diskussion nicht einmischen, sagt Vizebürgermeisterin Katharina Seywald (ÖVP): „Dieses Grundstück ist Bauland. Wir können auch keine Käseglocke über die Stadt setzen. Man darf dort machen, was rechtlich möglich ist. Es wird aber sicher keine Ausnahmegenehmigungen geben."

Kommission hat das nächste Wort

Das nächste Wort hat nun die Kommission zum Schutz des Stadtbildes in Hallein. Die muss beurteilen, ob das Bauprojekt ins denkmalgeschützte Stadtbild passt – oder nicht.