Künstlerin mit DJ bei Jugendfestival 5020 in Salzburg
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Kultur

5020 Festival: Schuldzuweisungen nach Pleite

Nach der Insolvenz des 5020 Festivals in der Stadt Salzburg gibt es jetzt Schuldzuweisungen: Die Pleite sei eine Folge der kurzfristigen Förderungskürzungen durch die Stadt, sagt der Veranstalter. Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) übt dagegen Kritik an der Organisation und will das Festival auf neue Beine stellen.

An der Nachfrage nach dem Jugendfestival scheint es nicht zu scheitern. Das belegen die Besucherzahlen des 5020 Festivals. Auch die heuer nach Budgetkürzungen abgespeckte Version brachte es immerhin auf 20.000 Besucher. Dennoch sei es laut den Veranstaltern nicht möglich gewesen, ausgeglichen zu bilanzieren – vor allem, weil die Stadt Salzburg mit Mehrheit von ÖVP und FPÖ die Förderungen kurzfristig von 100.000 auf 60.000 Euro reduziert hatte. Die restlichen 40.000 Euro wurden den Veranstaltern des Kaiviertelfests zugesprochen.

„Das war zu einem Zeitpunkt, das war kurz vor dem Opening im Festspielhaus, alle Bands waren gebucht, alle Events waren geplant, da hat man vieles nicht mehr revidieren können natürlich“, sagt 5020-Festival-Organisator Markus Rauchmann. „Ich führe es einfach auf ganz klare Klientelpolitik von politischen Parteien zurück. Also das Vorwagen zum Kaiviertelfest führe ich darauf zurück, dass da einfach eigene Pfründe verteidigt werden müssen. Und das finde ich eigentlich sehr, sehr schade, weil es am Rücken der Jugend passiert.“

5020 Festival: Schuldzuweisungen nach Pleite

Preuner: Zeit zum Reagieren war da

Die für die Kürzungen verantwortlichen Politiker widersprechen und wollen für die Insolvenz des Festivals nicht verantwortlich sein. Die FPÖ etwa spricht von Fahrlässigkeit der Veranstalter. Für Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) war der Zeitraum, um zu reagieren, durchaus gegeben.

Von fünf geplanten Veranstaltungswochenenden hätten nur drei stattgefunden, sagt Preuner: „Ich glaube von knapp 30 Veranstaltungen, was ich gehört habe, sind nur noch einmal zehn oder zwölf übrig geblieben. Also da jetzt die Stadt Salzburg dafür verantwortlich zu machen, das greift ein wenig zu kurz. Ich würde sagen, warten wir einmal das Insolvenzverfahren ab, was wirklich dann der eine Grund war, was dann noch herausgekommen wird.“

Zum 5020 Festival an sich würde man übrigens positiv stehen, ergänzt Preuner. Man sei grundsätzlich bereit, es unter neuen Veranstaltern auf neue Beine zu stellen.