Veranstaltung des Festivals 5020 im Foyer der Felsenreitschule im Salzburger Festspielhaus
ORF
ORF
Kultur

5020-Festival ist insolvent

Das vor zwei Jahren ins Leben gerufene Jugendfestival 5020 ist insolvent. Schon im heurigen Sommer musste das Konzertprogramm reduziert werden, da die Stadt Salzburg die Fördersumme gekürzt hatte.

Mit Stimmenmehrheit der ÖVP und der FPÖ hat die Stadt die Fördergelder für das Festival von 100.000 auf 60.000 Euro gekürzt. Zahlreiche Künstler waren zu diesem Zeitpunkt aber bereits gebucht und nicht mehr stornierbar.

Ausständig sei auch noch die zugesagte Förderung des Landes in Höhe von 10.000 Euro sagt Organisator Markus Rauchmann. Am Ende fehlten rund 30.000 Euro zum ausgeglichenen Budget. Am Donnerstag hat der Verein Fifty Twenty Insolvenz angemeldet.

Festival 2022 erfolgreich abgeschlossen

Die erste Auflage des Festivals im Jahr 2022 sei nach Angaben des Veranstalters sehr erfolgreich über die Bühne gegangen, mit 49 Veranstaltungen an 21 verschiedenen Veranstaltungsorten, rund 42.000 Besuchern und einem Nettoumsatz von rund 267.000 Euro. Aufgrund des Erfolges wurde auch für das Jahr 2023 wieder die Durchführung eines Jugendfestivals geplant.

Zum Zeitpunkt der Förderungskürzung waren die für das Festival 2023 geplanten Künstler nicht mehr stornierbar. Es wurde daher versucht, das geplante Festival mit Ticketeinnahmen und Einsparungen zu finanzieren und durchzuführen, heißt es vom Veranstalter.

Kritik von grüner Bürgerliste und SPÖ

Das Festival sei erst zweimal durchgeführt worden und brauche Zeit sich zu entwickeln. Es soll weitergeführt werden, heißt es von der grünen Bürgerliste aus der Stadt Salzburg: „Ich fordere daher eine Neuausschreibung, damit das Festival weitergeführt und weiterentwickelt werden kann. Die regionale Szene wächst gerade, diese Kompetenzen sollte die Stadt nicht übersehen“, sagt Markus Grüner-Musil, Kultursprecher der grünen Bürgerliste im Salzburger Gemeinderat.

Für den SPÖ-Gemeinderatsklub ist die Insolvenz des Jugendfestivals 5020 das „Ergebnis schwarz-blauer Politik". SPÖ-Klubvorsitzender Vincent Pultar sagt: „Es war zu befürchten, dass es aufgrund der Budgetkürzung beim Festival zu einer Schieflage kommen kann. Was wir befürchtet haben, ist jetzt wahr geworden.“

FPÖ kontert

Für den Freiheitlichen Gemeinderatsklub zeige die Insolvenz des Vereins Fifty Twenty, dass die Kritik der FPÖ von Anfang an richtig war, so FPÖ-Gemeinderat Robert Altbauer. „Sich darauf hinauszureden, dass öffentliche Förderungen nicht rechtzeitig eingetroffen wären, beweist nur, dass die handelnden Personen von wirtschaftlich vernünftigem Handeln keine Ahnung haben“, kritisiert Altbauer.