Zentrale der Salzburg AG in Salzburg-Schallmoos
ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

Millionen-Rückzahlung: Salzburg AG vermeidet Klage

Die Salzburg AG zahlt rund 17 Millionen Euro an Stromkundinnen und -kunden zurück. Insgesamt wurde ein Rückzahlungspaket in Höhe von 40 Millionen Euro präsentiert. Hintergrund ist ein Gutachten der AK Salzburg, das die Strompreiserhöhungen als nicht ausreichend begründet sieht.

Monatelang haben AK und Salzburg AG verhandelt. Nun haben sich beide per außergerichtlichem Vergleich auf das Millionenpaket geeinigt. Das rund 40 Millionen Euro schwere Paket gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil umfasst rund 17 Millionen Euro und fließt in direkte Rückzahlungen an Haushaltsstromkundinnen und -kunden der Salzburg AG. Betroffen sind jene Haushaltskunden, deren Stromverbrauch über 2.900 Kilowattstunden, also über dem Verbrauchsvolumen, das von der Strompreisbremse erfasst wird, liegt.

Wer also zwischen 2.900 und 4.000 kWh Jahresverbrauch hat, bekommt 100 Euro zurück. Stufenweise erhöht sich dieser Rückzahlungsbetrag bis auf maximal 500 Euro für jene, die über 10.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch haben.

Freistromtage für alle Kunden

Ein zweiter Paketteil hat ein Volumen von bis zu 20 Millionen Euro und betrifft potenziell alle 250.000 Haushaltsstromkundinnen und -kunden der Salzburg AG. Das heißt, jeder Kunde bzw. jede Kundin kann 30 Freistromtage beantragen, wenn er bzw. sie sich für ein Jahr vertraglich an die Salzburg AG bindet. Das ist allerdings optional, Kundinnen und Kunden müssen dieses Angebot also nicht in Anspruch nehmen.

Der dritte Teil des Pakets kostet rund zwei Millionen Euro, mit dem Geld soll eine riesige PV-Anlage errichtet werden. Der Strom, der damit produziert wird, soll für zehn Jahre kostengünstig an Menschen mit niedrigem Einkommen gehen.

Staffelung der Rückzahlung im Detail

  • 2.900 bis 4.000 kWh: 100 Euro
  • 4.000 bis 6.000 kWh: 130 Euro
  • ab 6.000 kWh: 170 Euro
  • über 10.000 kWh: 500 Euro
  • Warmwasserboiler bis 5.000 kWh: 100 Euro
  • über 5.000 kWh: 250 Euro

Hintergrund

Das im Februar vorgelegte Strompreisgutachten der AK Salzburg sorgte für österreichweites Aufsehen, und seit Monaten stand auch eine Klage im Raum. Wie berichtet wurde darin auch bezweifelt, ob der Eigenproduktionsanteil bei der Preisbildung und Erhöhung der Strompreise damals entsprechend berücksichtigt worden war. Mehr dazu in AK: „Strompreiserhöhung rechtsunwirksam“ (salzburg.ORF.at).