Begräbnis für die Pasterze
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Klima & Umwelt

„Gletscherbegräbnis“ für Pasterze

Ein symbolisches „Gletscherbegräbnis“ für die Pasterze ist Dienstagvormittag bei der Franz-Josefs-Höhe an der Großglockner-Hochalpenstraße abgehalten worden: Damit sollte daran erinnert werden, dass Österreichs noch größter Gletscher durch den Klimawandel früher als gedacht seine Zunge verlieren wird.

In einer Trauerprozession mit Trägern wurde symbolisch ein Sarg aus Eis zu der Zeremonie getragen. Der katholische Bischofsvikar Engelbert Guggenberger von der Diözese Gurk-Klagenfurt sowie die evangelische Pfarrerin von Lienz (Osttirol) hielten dann eine Zeremonie – begleitet von einem Bläserensemble. Denn die Pasterze wird wohl früher als gedacht ihre Zunge verlieren und damit nicht mehr Österreichs größter Gletscher sein.

Gletscherstück reißt in „ein, zwei Jahren“ ab

Organisiert wurde das Begräbnis vom überparteilichen Klimaschutzverein „Protect Our Winters“ Austria (POW). Vereinspräsidentin Verena Stahl rief in Erinnerung: „Die Pasterze ist im letzten Sommer um 87 Meter zurückgegangen und wird, sobald sie vom oberen Gletscherstück abreißt kein Gletscher mehr sein, wird sterben. Und das passiert in den nächsten ein bis zwei Jahren.“

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Pasterze
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Begräbnis für die Pasterze
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Requiem für die Pasterze
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„Wir brauchen ein Klimaschutzgesetz“

Die Gletscherschmelze zeige „den Klimawandel sehr, sehr gut“, ergänzt Stahl. „Hier vor Ort sieht man die Auswirkungen sehr deutlich und es ist ein sehr emotionales Thema. Und wir wollen dieses Thema einfach der breiten Bevölkerung weitergeben. Wir haben erst am Montag Politikerinnen und Politiker eingeladen, weil wir der Meinung sind, es ist ein politisches Thema. Wir müssen aktiv werden, die Politik muss aktiv werden und wir brauchen ein Klimaschutzgesetz in Österreich.“

Mit Kurzvorträgen bei der Zeremonie wurden die sozialen, ökonomischen und ökologischen Perspektiven des Klimawandels in Österreich beleuchtet. Man wolle eine sachliche und überparteiliche Auseinandersetzung zu den Auswirkungen des Klimawandels anstoßen, so die Aussage der Organisatoren. Deshalb waren auch Nationalratsabgeordnete aller Parlamentsparteien eingeladen.

„Gletscherbegräbnis“ für Pasterze

Ein symbolisches „Gletscherbegräbnis“ für die langsam verschwindende Pasterze ist Dienstagvormittag bei der Franz-Josefs-Höhe an der Großglockner-Hochalpenstraße abgehalten worden.