Vor genau 130 Jahren verließ die Lok um 5.50 Uhr am Morgen die Talstation für die Bergfahrt. Am Dienstag wurde das genau so zelebriert. Eilig darf man es nicht haben – damals wie heute.
Mario Mischelin ist Betriebsleiter der Schafbergbahn: „Man könnte unterwegs aussteigen und Blumen pflücken und wieder einsteigen. Aber diese Gemütlichkeit zeichnet die Bahn aus.“
1.200 Höhenmeter zum Bergbahnhof
Eine knappe Stunde braucht die Dampflokomotive, um mit ihrem Zug die 1.200 Höhenmeter zu überwinden. Die besonders steilen Streckenabschnitte sorgen bei so manchem Passagier für Schweißausbrüche.
Grenzüberschreitendes Projekt seit 130 Jahren
Die Zahnradbahn habe sich in 130 Jahren aber als äußerst verlässlich und sicher erwiesen, so Eisenbahner Mischelin: „Hundert Prozent der Teile dieser Lok sind schon vor 130 Jahren auf den Schafberg gefahren.“
Die Dampflokomotive wird nur noch zu besonderen Anlässen aus der Remise geholt. Im regulären Betrieb sind schon länger Elektro-Loks auf dem Weg. Welches Bundesland für die Erhaltung der Schafbergbahn zuständig ist, das lässt sich gar nicht so leicht bestimmen. Die Talstation liegt in Oberösterreich, die Schafbergspitze aber in Salzburg.
Einer der schönsten Aussichtsberge überhaupt
Die Salzburg AG betreibt die Bahn. Die regionale Bedeutung werde aber nachbarschaftlich geteilt, betont der Betriebsleiter: „Sie hat einen großen Stellenwert für Salzburg und Oberösterreich. Für uns hier ist das alles eins.“
Der Schafberg im Salzkammergut zwischen Wolfgangsee, Mondsee und Attersee gilt bei seinen Fans als einer der schönsten Aussichtsberge der Welt:
„Damals wurden Loks für die Ewigkeit gebaut“
Ihre Anziehungskraft auf Fans und internationales Publikum verliert die Schafbergbahn trotz ihres hohen Alters nicht: „Ich war sicher schon mehr als tausend Mal da oben. Es ist jedes Mal etwas Besonderes. Wenn es mich nicht mehr gibt, wird es die Dampflok noch immer geben. Vor 130 Jahren hat man nämlich für die Ewigkeit gebaut.“