Kinderbetreuung bei KOKO
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Politik

SPÖ kritisiert Frauenpolitik der Landesregierung

Die SPÖ-Frauen kritisieren die Frauenpolitik der neuen Salzburger Landesregierung von ÖVP und FPÖ. Deren Vorhaben bei den Themen Gewaltschutz und Schwangerschaftsabbruch seien ungeeignet. Außerdem werde der Zusammenhang zwischen Altersarmut und Kinderbetreuung zu wenig berücksichtigt.

In Salzburg würden Männer 41 Prozent mehr Pensionsgeld als Frauen bekommen, sagen die SPÖ-Frauen. Die Gründe würden zum Teil Jahre oder Jahrzehnte zurückliegen, weil es früher viel weniger oder keine Betreuung für Kinder gegeben habe. Deshalb würden viele Frauen die Versicherungszeiten fehlen.

Versicherungszeiten fehlen den Müttern

Die SPÖ-Frauen führen das unter anderem auf das fehlende Betreuungsangebot für Kinder zurück, dabei zeigt sich auch ein Ost-West-Gefälle. Ruth Manninger ist „Bundesfrauengeschäftsführerin“ der SPÖ: „Wenn man sich anschaut, in Wien gibt es eine flächendeckende, ganztägige Kinderbetreuung, wo sie auch eine Morgenbetreuung haben und auch eine ganzjährige Betreuung. Das fehlt in den westlichen Bundesländern, das ist ganz akut.“

„Herumeiern mit 20 Stunden Kindergarten“

Die Salzburger Landesvorsitzende und rote Landtagsabgeordnete Karin Dollinger betont, man bräuchte bessere Maßnahmen von der neuen Landesregierung: „Man weiß, das beginnt alles mit guten Kinderbetreuungseinrichtungen. Und da eiert Salzburg nun wieder herum mit einem Halbtagsgratiskindergarten, der nur 20 Stunden umfasst.“

ÖVP-Landesrätin will System ausbauen

Der Salzburger Gratiskindergarten stammt noch aus der Ära der früheren Landesregierung von ÖVP, Grünen und NEOS. Die neue Landesregierung von ÖVP und FPÖ will darauf aufbauen, sagt die nunmehr zuständige Landesrätin Daniela Gutschi von der Volkspartei: „ Wir werden jetzt einmal starten mit 20 Stunden kostenloser Kinderbetreuung, kostenlosen Kindergarten für die Kinder ab drei Jahre. Das ist klar, dass das erst ein erster Schritt ist. Und wir müssen ja auch die Systeme entsprechend nachholen.“

Der Gratiskindergarten nutze nichts, wenn wir nicht genügend Elementarpädagoginnen habe und zu wenig Betreuungsplätze.

Weiter rote Kritik an „Berndorfer Modell“

Der SPÖ ist weiterhin das so genannte „Berndorfer Modell“ ein Dorn im Auge. Dabei bekommen Familien und Alleinerzieherinnen Geld, wenn sie sich dafür entscheiden, die Kleinkinder zu Hause zu betreuen. Die Salzburger Abgeordnete Dollinger sagt, dieses „Bezahlen des Zuhausebleibens“ bewirke das Gegenteil von dem, was wünschenswert sei: „Dadurch fallen die Frauen erst recht in Teilzeit. Und sie fallen später erst recht in die Altersarmut.“ Weiters würden sie auf dem Arbeitsmarkt als wichtige Kräfte fehlen.

Die zuständige Landesrätin Gutschi weist das zurück: „Wir sollten einmal prüfen, welche Möglichkeiten es gibt. Wir wissen, Familien sind unter Druck gekommen. Und wir müssen alles unternehmen, um sie auch finanziell zu entlasten.“