Biologinnen mit getötetem Lam bei Rußbach (mutmaßlicher Wolfsriss)
APA/LAND SALZBURG/HUBERT STOCK
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Chronik

Zehn tote Lämmer: Wieder Wolf in Verdacht

Fast ein Dutzend tote Lämmer hat ein Bergbauer am Sonntag in Rußbach am Pass Gschütt (Tennengau) entdeckt. Der Wolfsbeauftragte des Landes, Hubert Stock entnahm DNA-Proben für die Analyse und vermutet wieder einen Wolfsriss. Seit Mitte Mai ist es landesweit der sechste Vorfall mit Nutztieren.

Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ) fordert nun eine Änderung zu „wolfsfreien Zonen in Almgebieten“. Derzeit gehe man von drei bis vier Einzelwölfen aus, die sich zwischen Pinzgau und Salzkammergut aufhalten.

Wolfsvideo aus Mühlbach am Hochkönig

Am Wochenende hat der Jäger Michael Mairhofer in der Nähe des Arthurhauses bei Mühlbach am Hochkönig (Pongau) zufällig einen Wolf beobachtet. Der beobachtete seinerseits eine Rinderherde. Der Mann filmte mit dem Handy den aufmerksamen Betrachter möglicher Beutetiere.

Wolf im Hochkönig-Gebiet am Wochenende

Landesweit derzeit vier Wölfe?

Erst am vergangenen Sonntag war in Saalfelden (Pinzgau) ein ähnlich großer mutmaßlicher Wolfsriss mit zwei toten Schafen und acht toten Lämmer entdeckt worden. Den Samstag davor waren im Maria Almer Ortsteil Hinterthal zehn gerissene Schafe entdeckt worden. Sie dürften ebenfalls einem Wolf zum Opfer gefallen sein.

In Rauris habe Sonntag ein Wolf 20 Schafe gerissen, berichten Bergbauern im Unterpinzgau. Die Politik solle sich endlich für die Almwirtschaft einsetzen. Das verlangt Robert Zehentner in Taxenbach, Bergbauer und Senior-Chef der Tauernlamm-Genossenschaft. Es gebe in Europa schon so viele Wölfe, dass man nicht mehr gefährdeter Art sprechen könne.
Tauernlamm Genossenschaft

„Keine Freude mehr an Almarbeit“

Almbauern in Pinzgau und Pongau machen sich wegen der Wolfsrisse weiter große Sorgen um ihre Tiere. Das Arbeiten sei mittlerweile mit viel ungutem Gefühl verbunden, sagen Landwirte. Herdenschutzmaßnahmen seien für den Nebenerwerb viel zu teuer – und im Steilgelände oft unmöglich, heißt es – mehr dazu in salzburg.ORF.at (18.6.2023)