Sarg von Helmut Berger bei Verabschiedung
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Chronik

Abschied von verstorbenem Filmstar Berger

Nach dem Tod von Schauspieler Helmut Berger konnten sich Bekannte und Fans am Mittwoch in der Trauerhalle Jung in Salzburg von dem Verstorbenen verabschieden. In der Zwischenzeit hat die italienische Schauspielerin Francesca Guidato neue Vorwürfe gegen Bergers Agenten Helmut Werner erhoben.

In der Trauerhalle der Bestattung Jung war Mittwochnachmittag der Sarg des österreichischen Schauspielers aufgebahrt. Der deutsche Schlagerstar Heino war unter den Gästen und bedauerte, dass er Berger erst sehr spät kennengelernt habe: „Ich wollte Abschied nehmen, weil wir die Zeit, die wir verbracht haben, gut verbracht haben – mit einem Gläschen Wein, ich habe ein Gläschen Rotwein getrunken, und er hat einen Weißwein getrunken, und wir haben über meine Karriere gesprochen, über seine Karriere, da braucht man ja nicht viel zu sprechen, und ich bin sehr stolz, dass ich noch so einen Weltstar treffen durfte.“

Schlagersänger Heino und Manager Helmut Werner bei Verabschiedung von Helmut Berger
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Heino und Manager Helmut Werner bei der Verabschiedung von Helmut Berger

Auch Heino verabschiedete sich

Bekannte und Fans hatten heute in Salzburg die Gelegenheit, sich von Schauspieler Helmut Berger zu verabschieden. Berger verstarb vor einer Woche im Alter von 78 Jahren in einem Salzburger Seniorenheim. Die Urnenbeisetzung findet im engen Kreis statt.

Manager: „Lebensabend in Salzburg genossen“

Geboren wurde der exzentrische Filmstar 1944 in Bad Ischl, als schönster Mann der Welt bezeichnet hatte er zahlreiche Fans. Seinen Lebensabend verbrachte Helmut Berger in Salzburg – und habe ihn genossen, betonte sein Manager, Helmut Werner: „Wie Sie wissen, hat der Herr Berger in einer Seniorenresidenz in Salzburg gelebt, war dort sehr glücklich, war das erste Mal Helmut Steinberger, war eine Privatperson und hat zurückgezogen gelebt.“ In Salzburg leben auch noch zwei Cousinen von Berger, die betonen, dass sie immer sehr stolz auf ihren Verwandten waren, ihn aber auch von einer ganz anderen, privaten Seite kennen.

Witwe erhebt neue Vorwürfe

Während in Salzburg von Berger Abschied genommen wird, betont die italienische Schauspielerin Francesca Guidato, Berger 1994 geheiratet und als Witwe nicht die Genehmigung für die Einäscherung des Toten gegeben zu haben, sagte sie der Mailänder Tageszeitung „Il Giornale“ am Mittwoch: „Ich habe erfahren, dass in aller Eile eine Leichenkammer eingerichtet wurde, die nur vier Stunden lang offen bleibt, und dass die Einäscherung und eine Beerdigung für die ‚engsten Angehörigen‘ folgen wird. Ich appelliere an die Salzburger Polizei zu intervenieren und mein Recht als Ehegattin geltend zu machen, da ich weder einen Bestattungsraum noch eine Einäscherung oder ein Begräbnis genehmigt habe“, erklärte die Regisseurin und Drehbuchautorin.

„Heiratsurkunde dem Konsulat geschickt“

„Der Agent behauptet, er führe die Wünsche Bergers aus. Warum war es also notwendig, alles mit diesem Schleier der Geheimhaltung zu tun? Hat mein Mann keine schriftlichen Anordnungen hinterlassen?“, fragte Guidato. Auf die Zweifel des Agenten, ob Guidato und Berger überhaupt verheiratet waren, erwiderte die Frau, dass sie dem italienischen Konsulat in Wien die Heiratsurkunde geschickt habe.

Das Krankenhaus, in dem Berger starb, habe ihrem Anwalt dagegen kein Attest mit der Todesursache gesendet, wie dieser gefordert hatte.

Streit ums Testament im Hintergrund?

„Die Presse spricht von einem Herzstillstand. Es wäre mein Recht als Witwe, die Todesurkunde zu erhalten, um gegebenenfalls Nachforschungen anstellen zu können“, sagte die Italienerin.

Guidato klagte, dass sie in der Presse über ihre angeblichen testamentarischen Interessen gelesen habe. Das stimme keineswegs. „Der Manager behauptet zu wissen, dass ich von Bergers Testaments ausgeschlossen bin. Aber woher weiß er das, wenn es noch nicht eröffnet wurde?“, fragte die Italienerin.