Chronik

Tod von Helmut Berger: Ehefrau fordert Ermittlungen

Die italienische Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin Francesca Guidato, die 1994 Helmut Berger geheiratet hat, fordert Ermittlungen der Justiz über die Todesursache ihres Mannes. Sie lebte seit 2007 von ihm getrennt, ließ sich jedoch nie scheiden. Das Umfeld des Verstorbenen sei verdächtig.

„Ich bin schockiert über die tragische Nachricht seines Todes. Aber ich will Klarheit über den Tod meines Mannes und über die gesamte letzte Zeit seines Lebens in Österreich“, sagte die Italienerin am Freitag einer italienischen Nachrichtenagentur.

„Zu viele Dinge passen nicht zusammen, und die Todesursache ist nicht klar. Ich werde die österreichischen Justizbehörden mit allen Mitteln auffordern, die wahre Todesursache, die Umstände und die Art und Weise, wie er die letzten Monate gelebt hat, zu klären.“ Sie plane eine Reise nach Salzburg, wo Berger lebte.

„Leute, die nicht in Ordnung sind“

Im letzten Jahr konnte Guidato nicht mehr mit ihrem Mann Kontakt aufnehmen: „Er war von Personen umgeben, die ich nicht mochte, und die mich nicht beruhigten. Ich habe um ihn herum einen Kreis von Menschen wahrgenommen, der nicht in Ordnung war. Ich glaube, sie haben ihn schlecht behandelt. Ich kann nicht sagen, was passiert ist“, betonte die Schauspielerin.

Sie sollte „von Helmut ferngehalten“ werden

Sie beklagte „Obstruktion“, mit der man sie von Berger fernzuhalten versuchte. „Dabei hatte Helmut mehrmals gegenüber den Medien erklärt, dass er wollte, dass ich mich im Alter um ihn kümmere. In letzter Zeit konnte ich nicht einmal mehr mit ihm sprechen. Manchmal sprach eine andere Person für ihn“, beklagte die Frau. Dabei seien die beiden in all den Jahren ständig in Kontakt gewesen. „Helmut reiste viel, aber wir wussten immer etwas voneinander. Er sagte immer: ‚Die Einzige, die mich immer findet, auch wenn sie nicht weiß, wo ich bin, ist Francesca‘“, berichtete die Schauspielerin.

Ehefrau findet Schweigen verdächtig

Was Guidato am meisten beunruhigt und misstrauisch macht, sei das Schweigen zu den Gründen des Todes ihres Mannes. Sein Manager, der am Donnerstag Bergers Tod ankündigte, bezeichnete ihn als „unerwartet“. „Man hat mir heute gesagt, dass er um vier Uhr morgens zu Hause gestorben ist, aber das reicht mir nicht“, sagte Guidato.

Berger war bisexuell

Berger war lange Jahre Lebensgefährte und Muse des italienischen Regisseurs Luchino Visconti, in dessen Filmen er zu Weltruhm kam. Der gebürtige Österreicher hatte aber auch zahlreiche Affären mit Frauen. Er verlobte sich mit Marisa Berenson, die Beziehung scheiterte aber. Später heiratete er Guidato. Berger starb am Donnerstag.