Landesgericht Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Haftstrafe für Supermarkt-„Investoren“

Mit zwei Schuldsprüchen ist am Dienstag am Landesgericht Salzburg der Betrugsprozess um einen Pinzgauer Supermarkt zu Ende gegangen. Die beiden Angeklagten sollen den Nahversorgermarkt in Dienten (Pinzgau) vor rund zweieinhalb Jahren gekauft haben – allerdings ohne jemals etwas bezahlt zu haben.

Ende 2020 sollte der Dientner Supermarkt übernommen werden – von einem 43 Jahre alten Österreicher und einem 60-jährigen Deutschen. Nach erfolgreichen Verhandlungen werden beim Notar die nötigen Formalitäten erledigt und schnell stehen die neuen Eigentümer auch im Firmenbuch. Allerdings: für die Transaktion fließt kein einziger Cent. Laut Anklage beträgt der Schaden rund eine Million Euro, allein die frühere Besitzerin des Marktes sei um rund 350.000 Euro geprellt worden.

Zahlungsfähigkeit vorgegaukelt

Die Angeklagten hätten ihre Zahlungsfähigkeit nur vorgegaukelt, tatsächlich hätten sie das nötige Geld gar nicht gehabt. Das jetzige Urteil: schwerer Betrug und mehrmonatige Haftstrafen für beide Angeklagten. Der österreichische Haupttäter wurde zu 15 Monaten Haft verurteilt, fünf davon unbedingt. Der ebenfalls verurteilte Deutsche muss zwölf Monate unbedingt ins Gefängnis.

Beide Männer waren vorbestraft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Nach der betrügerischen Übernahme ist der einzige Nahversorger in Dienten zwischenzeitlich auch in die Pleite gerutscht. Mittlerweile haben die Gemeinde Dienten und das Land das Geschäftslokal aber aus der Konkursmasse herausgekauft und einen Betreiber aus der Region gefunden.