Einer der neuen Bundesheer-Hubschrauber ist Dienstag in Salzburg gelandet – zur Premiere. Piloten trainierten mit dem Agusta Westland 169 „Leonardo“ den An- und Abflug auf die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau). Der neue Typus ist vielfältig einsetzbar – auch  für Rettungseinsätze im Hochgebirge.
Walter Hager
Walter Hager
Chronik

Erste Landung des „Leonardo“ in Salzburg

Einer der 36 neuen Bundesheer-Hubschrauber ist Dienstag in Salzburg gelandet – zur Premiere. Piloten trainierten mit dem Agusta Westland 169 den Anflug zur Schwarzenbergkaserne in Wals (Flachgau). Der neue Typus des Herstellers Leonardo ist vielfältig einsetzbar – auch für Lawinen- und Bergrettung.

Die fast fabrikneue Maschine kam von ihrem neuen Stützpunkt Aigen im Ennstal (Obersteiermark). Nach der ersten Um- und Einschulung im Herkunftsland Italien führen erfahrene Heeresflieger – Männer und Frauen – nun Übungen in ganz Österreich durch.

Militärischer Kampf, Bergrettung, Waldbrände

Auch im Bergland Salzburg werde der neue Hubschraubertyp immer wieder im Einsatz sein, sagt Captain Wolfgang Luttenberger, der diesen Teil der Luftstreitkräfte kommandiert: „Die Aufgabengebiete sind sehr vielfältig. Das Spektrum ist noch größer als bei bisherigen Hubschraubern.“

Die Agusta Westland (AW) 169 ersetzen die seit 50 Jahren im Einsatz stehenden Alouette III aus Frankreich – die legendären „fliegenden Wintergärten“. Von analogen Cockpits für reinen Sichtflug steigen die Crews damit auf äußerst moderne Digital-Instrumente um. Luttenberger sagt, der Wandel sei vergleichbar mit einem Einser-Golf und dem modernsten Tesla: „Man kann mit dem Autopiloten der neuesten Generation nun sehr vieles zusätzlich abdecken.“

Ein AW 169 kann bis zu elf Passagiere mitnehmen und beispielsweise auch nach Instrumentenflugregeln (IFR) geflogen werden – bei Nacht, Sturm, in Wolken und dichtem Nebel.

Fotostrecke mit 11 Bildern

Einer der neuen Bundesheer-Hubschrauber ist Dienstag in Salzburg gelandet – zur Premiere. Piloten trainierten mit dem Agusta Westland 169 „Leonardo“ den An- und Abflug auf die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau). Der neue Typus ist vielfältig einsetzbar – auch  für Rettungseinsätze im Hochgebirge.
Walter Hager
AW 169 mit Festung Hohensalzburg. Nach Besuch der Schwarzenbergkaserne wieder auf dem Heimweg nach Aigen im Ennstal
Einer der neuen Bundesheer-Hubschrauber ist Dienstag in Salzburg gelandet – zur Premiere. Piloten trainierten mit dem Agusta Westland 169 „Leonardo“ den An- und Abflug auf die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau). Der neue Typus ist vielfältig einsetzbar – auch  für Rettungseinsätze im Hochgebirge.
Walter Hager
Auffälliges Design der fünf Rotorblätter
Einer der neuen Bundesheer-Hubschrauber ist Dienstag in Salzburg gelandet – zur Premiere. Piloten trainierten mit dem Agusta Westland 169 „Leonardo“ den An- und Abflug auf die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau). Der neue Typus ist vielfältig einsetzbar – auch  für Rettungseinsätze im Hochgebirge.
ORF
Digitale Avionik der jüngsten Generation, modernste Instrumentierung. Es gibt auf dem Autopiloten der 169er auch automatischen, radargestützten Schwebeflug zur Auswahl. Der kann bei sehr schwierigen Einsätzen über Gebirge oder Seen zum Einsatz kommen
Einer der neuen Bundesheer-Hubschrauber ist Dienstag in Salzburg gelandet – zur Premiere. Piloten trainierten mit dem Agusta Westland 169 „Leonardo“ den An- und Abflug auf die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau). Der neue Typus ist vielfältig einsetzbar – auch  für Rettungseinsätze im Hochgebirge.
Walter Hager
Einer der neuen Bundesheer-Hubschrauber ist Dienstag in Salzburg gelandet – zur Premiere. Piloten trainierten mit dem Agusta Westland 169 „Leonardo“ den An- und Abflug auf die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau). Der neue Typus ist vielfältig einsetzbar – auch  für Rettungseinsätze im Hochgebirge.
ORF
In dieser Entwicklung des italienischen Herstellers Leonardo steckt auch Knowhow von Westland aus Großbritannien. Leonardo ist Nachfolgekonzern von Agusta, der früher viel mit Amerikanern von Bell Helicopters in Texas zusammenarbeitete
Einer der neuen Bundesheer-Hubschrauber ist Dienstag in Salzburg gelandet – zur Premiere. Piloten trainierten mit dem Agusta Westland 169 „Leonardo“ den An- und Abflug auf die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau). Der neue Typus ist vielfältig einsetzbar – auch  für Rettungseinsätze im Hochgebirge.
ORF
Einer der neuen Bundesheer-Hubschrauber ist Dienstag in Salzburg gelandet – zur Premiere. Piloten trainierten mit dem Agusta Westland 169 „Leonardo“ den An- und Abflug auf die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau). Der neue Typus ist vielfältig einsetzbar – auch  für Rettungseinsätze im Hochgebirge.
ORF
Trainings- bzw. Einweisungsflüge auf dem neuen Typus. Bei Hubschraubern sitzt der Flugschüler – wie der Captain im Normalbetrieb – immer rechts, der Fluglehrer bzw. Prüfer links – anders als bei Flugzeugen
Einer der neuen Bundesheer-Hubschrauber ist Dienstag in Salzburg gelandet – zur Premiere. Piloten trainierten mit dem Agusta Westland 169 „Leonardo“ den An- und Abflug auf die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau). Der neue Typus ist vielfältig einsetzbar – auch  für Rettungseinsätze im Hochgebirge.
ORF
Einer der neuen Bundesheer-Hubschrauber ist Dienstag in Salzburg gelandet – zur Premiere. Piloten trainierten mit dem Agusta Westland 169 „Leonardo“ den An- und Abflug auf die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau). Der neue Typus ist vielfältig einsetzbar – auch  für Rettungseinsätze im Hochgebirge.
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Einer der neuen Bundesheer-Hubschrauber ist Dienstag in Salzburg gelandet – zur Premiere. Piloten trainierten mit dem Agusta Westland 169 „Leonardo“ den An- und Abflug auf die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau). Der neue Typus ist vielfältig einsetzbar – auch  für Rettungseinsätze im Hochgebirge.
ORF
Einer der neuen Bundesheer-Hubschrauber ist Dienstag in Salzburg gelandet – zur Premiere. Piloten trainierten mit dem Agusta Westland 169 „Leonardo“ den An- und Abflug auf die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau). Der neue Typus ist vielfältig einsetzbar – auch  für Rettungseinsätze im Hochgebirge.
Walter Hager

Viel mehr Turbinenleistung als Alouette

Insgesamt kauft das Bundesheer bei der Herstellerfirma Leonardo in Italien 36 Stück. Die Gesamtkosten betragen 870 Millionen Euro – mit Simulationszentren für kostengünstiges Training und entsprechender Infrastruktur – wie Captain Gerfried Promberger erzählt, Kommandant der Luftstreitkräfte in Österreich: „Es gibt eine viel bessere Unterstützung für die Landstreitkräfte. Mit den Mehrblattrotoren und stärkeren Turbinen sind daneben auch vielfältigere Assistenzeinsätze für andere Einsatzkräfte möglich.“

AW 169 als Nachfahre der größeren 139er

Der Prototyp der Agusta Westland 169 hatte seinen Erstflug im Jahr 2012. In die Entwicklung floss viel praktisches und taktisches Knowhow der Vorgängerversion AW 139 ein, die allerdings etwas größer ist. Sie steht schon seit Anfang der 2000er-Jahre zum Beispiel auch bei der Berg- und Flugrettung im Trentino im harten Einsatz – zur vollen Zufriedenheit, wie man von Crews aus Norditalien hört:

Fotostrecke mit 5 Bildern

Agusta Westland AW 139 Flugrettung des Trentino auf dem Flughafen Trento
Gerald Lehner
Nachteinsatz eines zivilen Agusta Westland 139 Rettungshubschraubers in den Bergen des Trentino
Agusta Westland AW 139 Flugrettung des Trentino auf dem Flughafen Trento
Gerald Lehner
Crew einer Trentiner AW 139 holt schwer verletzten Kletterer bei Nachteinsatz aus einer Wand bei Arco
Agusta Westland AW 139 Flugrettung des Trentino auf dem Flughafen Trento
Gerald Lehner
AW 139 auf dem Flughafen Trient/Trento. Die 169er des Bundesheeres sind moderner und etwas kleiner
Agusta Westland AW 139 Flugrettung des Trentino auf dem Flughafen Trento
Gerald Lehner
Agusta Westland AW 139 Flugrettung des Trentino auf dem Flughafen Trento
Flugbild: Gerald Lehner
Stützpunkt der Rettungshubschrauber auf dem Flughafen Trient/Trento

Abschied des Heeres von legendärer Alouette III

Neun österreichische Heerespiloten haben die Zusatzausbildung für den neuen AW 169 schon abgeschlossen. Weitere folgen n8un schrittweise. Ab 2024 sollen dann auch alle Einsätze damit geflogen werden, die bisher mit den letzten Alouette III abgewickelt wurden – auch Rettungsmissionen vom Stützpunkt Aigen im Ennstal.

Noch im vergangenen Sommer 2022 kam es beim internationalen Rettungsflieger-Kongress AirMed in Salzburg zu einer historisch denkwürdigen Begegnung – kurz vor Ausmusterung der französischen Maschinen:

Beim internationalen Rettungsflieger-Kongress, der Donnerstag in Salzburg zu Ende ging, ist es zu einer denkwürdigen Begegnung gekommen. Eine Pionierin der Flugrettung in den USA traf hier – unerwartet – auf einen noch immer fliegenden Rettungshubschrauber der  1960er-Jahre – eine ehrwürdige Alouette III des Bundesheeres.
Gerald Lehner

Die Pionierin und Expertin Sandra Kinkade-Hutton aus den USA traf beim Hangar 7 der Flying Bulls in Salzburg – unerwartet – auf diese Alouette III des Bundesheeres – den legendären Rettungshubschrauber der 1960er-Jahre.

Die Amerikanerin konnte es kaum glauben, dass dieser noch immer regulär im Einsatz war – mehr dazu in salzburg.ORF.at (1.7.2022)