Manche Stadtbewohner sind besorgt, wobei das Trink- und Leitungswasser nicht verunreinigt sei, betont Angelika Brunner von der Umweltschutzabteilung des Landes Salzburg: „Mit diesen Ängsten wollen und müssen wir umgehen. Und vor allem wollen wir herausfinden, was das konkret für den Umgang mit dem Grundwasser heißt. Allerdings fehlen uns dazu Daten. Deshalb laden wir alle Betroffenen ein, uns dabei zu helfen.“
Josef Ablinger ist Besitzer eines Brunnens in dem Gebiet: „Wir verwenden dieses Wasser zum Gartenspritzen und für das Schwimmbecken.“
Umweltmediziner würde es bei Durst trinken
Das kontaminierte Wasser dürfte auch weitgehend unbedenklich sein, sagt der Umweltmediziner Hanns Michael Moshammer von der Universität Wien: „Es ist belastet. Aber wenn ich jetzt durstig bin und einen Schluck trinke, dann ist das keine Gefahr. Ich würde es aber nicht regelmäßig zum Trinken und Kochen verwenden.“
Fachmann würde auch den Fisch essen
Vor einem Monat ist das Gift auch in Fischen aus dem kontaminierten Gebiet gefunden worden. Was geschieht, wenn man einen solchen Fisch isst? Moshammer antwortet, regelmäßig würde er solche Fische „eher nicht“ essen: „Aber wenn mich hier jemand einlädt, und der Fisch schaut appetitlich aus, hätte ich nicht wirklich eine Sorge.“
Das kontaminierte Gebiet ist ca. 3,5 Kilometer lang und befindet sich nordöstlich des Flughafens – ungefähr auf einem Zehntel der Stadtfläche. Es werde nun ein Jahr lang untersucht, und der Boden dann saniert, heißt es. Mindestens 40 Brunnenbesitzer gibt es in dem Gebiet – darunter auch Gärtnereien, Baumschulen und Fischteiche.
Anlage mit Kohlefiltern wird installiert
Vor einem Jahr informierte der Flughafen Salzburg erstmals die Öffentlichkeit über die Chemikalien im Grundwasser.
Parallel zur Erkundung soll dann der Untergrund schon ab Sommer saniert werden, sagt Alexander Klaus, Sprecher des Salzburger Flughafens: „Der Löschschaum ist damals durch Übungen ins Grundwasser gelangt. Nun werden weitere Brunnen gebohrt, das Wasser nach oben geholt und gereinigt. Das funktioniert über Kohlefilter. Ähnlich wie eine Waschanlage muss man sich das vorstellen. Und das gereinigte Grundwasser wird dem Grundwasserkörper dann wieder zugeführt.“
Das Umwelt-Monitoring kostet laut Schätzungen etwa 100.000 Euro. Die Sanierung der Altlast dürfte sich dann in Folgenjahren mit 35 Millionen zu Buche schlagen.