Transparent „S-Link das Milliarden Loch“
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Politik

Liste WIRS gegen U-Bahn: „Viel zu teuer“

Das umstrittene U-Bahnprojekt S-Link sorgt vor der Landtagswahl weiter für Debatten. Nachdem sich schon die Bürgerbewegung „Stopp U-Bahn“ in Stellung brachte, kritisiert nun auch die Liste „Wir sind Salzburg“ (WIRS) die Pläne: „Kürzeste und teuerste U-Bahn der Welt.“

WIRS-Spitzenkandidat Gerhard Pöttler plädiert für eine oberirdische Lösung. Er fordert zudem eine Volksbefragt zu dem Thema. Zu teuer, zu aufwendig und zu intransparent – so lautet die Zusammenfassung der Kritik Pöttlers.

„800 Meter um 700 Millionen Euro“

Die Landesregierung habe der Bevölkerung bessere Vorschläge bewusst unterschlagen, lautet der Vorwurf des Spitzenkandidaten:

„Es wird zuerst gesprochen, man mache mehrere Varianten. Wir graben jetzt vom Hauptbahnhof bis zum Mirabellplatz. 800 Meter um 700 Millionen Euro. Jetzt graben wir einmal auf, und dann schauen wir, ob das etwas bringt. Und dann graben wir wieder weiter. So kann man nicht agieren! Vor allem, wenn uns die Teuerung die Luft zum Atmen nimmt.“

Dazu reagierte am Mittwochnachmittag die Projektgesellschaft. Die Kosten bis zum Mirabellplatz würden bei 200 Millionen Euro liegen – nicht bei 700, heißt es von dieser.

„Salzburg zu klein für Drei-Milliarden-Projekt“

Salzburg sei einfach zu klein für eine U-Bahn, betont Josef Schiestl, Verkehrssprecher der Liste WIRS: „Wir wissen es zum Beispiel auch vom Kongresshaus. Das sind Leichen im Prinzip. Es wird einfach etwas begonnen und nicht fertiggedacht. Wir brauchen keinen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde, dass wir die kürzeste und teuerste U-Bahn der Welt haben.“

Bei WIRS rechnet man damit, dass die bisher veranschlagten drei Milliarden Euro Baukosten für den Tunnelbau nicht halten werden. Man werde daher versuchen, den schon für 2024 geplanten Baustart zu verhindern, so Schiestl und Pöttler.