Rund 1.400 Wohnungen mehr könnten in der Stadt Salzburg mit nur vier Nachverdichtungsprojekten gebaut werden. Das teilt das Land mit und verweist auf eine neue Studie. Diese Pläne gebe es schon seit  Jahren. Bisher zeige die Stadtpolitik zu wenig Willen. Diese weist die Kritik zurück und verweist auf  laufende Planung.
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Nachverdichtung: 1.400 neue Wohnungen möglich

Rund 1.400 Wohnungen mehr könnten in der Stadt Salzburg mit nur vier Nachverdichtungsprojekten gebaut werden. Das teilt das Land mit und verweist auf eine neue Studie. Diese Pläne gebe es schon seit Jahren. Bisher zeige die Stadtpolitik aber zu wenig Willen.

Allein auf einem 35.000 Quadratmeter großen Parkplatz bei der Goethesiedlung könnten rund 600 neue Wohnungen entstehen. Es gibt schon eine Baulandwidmung.

Die Anlage hat direkte Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Sie liegt zudem in unmittelbarer Nähe des Naherholungsgebietes Maria Plain, sagt der Studienautor und Architekt Thomas Forsthuber: „Voraussetzung wäre eine nutzungsgemischte Stadtentwicklung. Die Gebäude sollten auch einen Mehrwert mit gemeinsamen Freiräumen bekommen. Dazu käme passive Solarenergie.“

Landesrätin kritisiert Stadtpolitik hart

Die Pläne für eine entsprechende Nachverdichtung der Goethesiedlung gebe es bereits seit 15 Jahren, hieß es Freitag bei der Präsentation der Studie. Eine Umsetzung sei bisher an der Stadtpolitik gescheitert, kritisiert Wohnbaulandesrätin Andrea Klambauer (NEOS): „Die Regierung der Stadt Salzburg schlummert dahin, was den Wohnbau betrifft. Ich verstehe alle Salzburger, die wütend werden, wenn der Wohnraum fehlt. Es braucht endlich politischen Willen in der Stadt für den Start.“

Sprecher der Stadträtin sieht Wahlkampfgetöse

Die zuständige Planungsstadträtin Barbara Unterkofler (ÖVP) ist auf Urlaub. Ihr Bürochef weist die Vorwürfe zurück, man arbeite bereits an der Umsetzung. Aber diese werde noch einige Zeit dauern, sagt Alexander Reich: „Wir posaunen nichts medial hinaus – auch wenn jetzt Wahlkampf ist. Wir warten, bis wir genau wissen, wie wir vorgehen. Dann werden wir konkret ins Gespräch kommen. Es bringt nichts, hier schon im Vorfeld schon Verunsicherung zu stiften. Deshalb weiß man in der Öffentlichkeit noch wenig von den Plänen.“

Keine Pläne gebe es hingegen für ähnliche Flächen in der Eberhard-Fugger-Straße in Salzburg-Parsch, sagt der Studienautor. Hier könnten noch etwa 330 Wohnungen entstehen. Weitere 350 wären es in einer Siedlung in Taxham und zusätzlich rund 130 in der schon bestehenden Südtiroler Siedlung in Salzburg-Liefering.