Großbrand Schlachthof Bergheim
ORF/Arnold Klement
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Gericht

Schlachthof-Großbrand: 27-Jähriger verurteilt

Nach dem Großbrand im Schlachthof Salzburg im Herbst 2022 mit einem Schaden von zehn Mio. Euro ist Donnerstag ein 27-Jähriger wegen Brandstiftung und Sachbeschädigung zu drei Jahren und sechs Monaten unbedingter Haft verurteilt worden. Er wird zudem in eine Anstalt eingewiesen.

Der Ex-Security-Mitarbeiter leidet laut einem Gutachten an einem krankhaften Trieb, Feuer zu legen. Er wird auf Anweisung des Gerichtes in eine Anstalt für geistig abnorme, zurechnungsfähige Rechtsbrecher eingewiesen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Weder der Staatsanwalt noch die Verteidigerin haben eine Erklärung abgegeben. Der bisher unbescholtene Salzburger sitzt seit 8. September in Untersuchungshaft.

Drei Tage haben Staatsanwalt und Verteidigerin nun jeweils Zeit, ihre Rechtsmittel anzumelden. Sonst wird das Urteil rechtskräftig, sagt Gerichtssprecher Peter Egger.

Was bisher geschah

Das Feuer im Schlachthof habe er gelegt, gestand der 27-jährige Salzburger gleich zu Beginn der Gerichtsverhandlung am Donnerstag. Er hätte aber nur ein kleines Feuer legen wollen, um eine kleine Haftstrafe zu erreichen. Denn damit müsse er keinen Dienst mehr als Milizsoldat machen. Außerdem habe er als Wachmann Ärger mit seinem Arbeitgeber wegen vieler Überstunden und mit seinem Onkel gehabt. Er sei deswegen frustriert gewesen und habe diesen Fehler begangen und bei der Firma Alpenrind Feuer gelegt – sagte der Angeklagte am Donnerstag vor Gericht.

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Richterin: „Argumente nicht nachvollziehbar“

Diese Argumente konnten weder die beiden Richterinnen, noch die vier Schöffen nachvollziehen. Drei weitere Brandstiftungen, die ihm die Anklage vorwirft, habe er nicht begangen, betont der 27-jährige gelernte Koch. Dass er jeweils in der Nähe gewesen sei, sei ein dummer Zufall. Um zahlreiche Widersprüche seiner Aussagen dazu zu klären, wurden weitere Zeugen einvernommen.

Millionenschaden verursacht

Zehn Millionen Euro Schaden, 400 Tonnen verdorbenes Fleisch – das ist die Bilanz der Brandstiftung in einer Lagerhalle des Schlachthofes. Der 27-Jährige habe Plastikverpackungen aufgerissen, Kartons angezündet, schreibt die Anklage.

Ähnliche Straftaten angeklagt

Zwei Tage später wurde der Verdächtige ausforscht und festgenommen. Schon in den Monaten davor soll er Feuer gelegt haben: In der Stadt Salzburg gingen ein ÖBB-Container, Kartons auf einer Baustelle und Müll in Flammen auf.