Großbrand Schlachthof Bergheim
ORF/Arnold Klement
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Gericht

Schlachthof: Anklage wegen Brandstiftung fertig

Nach dem Großbrand im Schlachthof Salzburg am 4. September hat die Staatsanwaltschaft nun gegen einen 27-jährigen Mann die Anklage wegen Brandstiftung und Sachbeschädigung beim Landesgericht eingebracht. Der Sachschaden beim Großbrand war groß. Der Täter soll als Security gehandelt haben.

Zudem wurde von der Anklagebehörde eine Einweisung des Salzburgers in eine Anstalt für geistig abnorme, aber zurechnungsfähige Rechtsbrecher beantragt.

Der bisher unbescholtene Mann sitzt seit 8. September in Untersuchungshaft. Laut Anklage soll er in einer Lagerhalle des Schlachthofes der Firma Alpenrind in Bergheim (Flachgau) Plastikverpackungen aufgerissen und die darunter liegende Kartonage angezündet haben.

Die Taten habe er im Rahmen seiner Tätigkeit als Security-Mitarbeiter begangen, sagte Marcus Neher, stellvertretender Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg.

Schon mehrere einschlägige Straftaten?

Der Beschuldigte hat bisher ausgesagt, dass er das Feuer nicht bewusst gelegt habe. Ihm wird auch das Vergehen der Sachbeschädigung in drei Fällen im Stadtgebiet von Salzburg vorgeworfen. Der Salzburger soll am 9. Mai einen Container, am 2. August einen Karton auf einer Baustelle und am 1. September Müll auf einem Müllsammelplatz angezündet haben.

Die Staatsanwaltschaft ließ ein psychiatrisches Gutachten einholen. Demnach wurde bei dem Mann eine Pyromanie (pathologische Brandstiftung ohne verständliches Motiv, Anm.) und eine leichte Intelligenzverminderung festgestellt.

400 Tonnen Fleisch vernichtet

Der Brand im Schlachthof war in der Nacht auf Sonntag in einer Lagerhalle für Kartonagen und Folien ausgebrochen. Rund 120 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr beteiligten sich an der Bekämpfung des Feuers. Ein zwischenzeitlich befürchteter Austritt von giftigem Ammoniak aus der Kühlanlage auf dem Dach konnte verhindert werden. Allerdings mussten über 400 Tonnen Fleisch entsorgt werden, die durch Rauchgase kontaminiert wurden. Der Schlachtbetrieb in Bergheim musste für einige Wochen gestoppt werden.

Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.