Zug der Westbahn im Salzburger Hauptbahnhof
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Verkehr

Westbahn neu im Salzburger Verkehrsverbund

Die private Westbahn ist nun Vollmitglied im Salzburger Verkehrsverbund. Damit können Pendler im nördlichen Flachgau die Westbahn-Züge als Nahverkehrsverbindung nützen – gerade in Spitzenzeiten. Und die Zusammenarbeit soll noch enger werden.

Die Zusammenarbeit mit der Westbahn bringe einen Ausbau des Angebots für Pendler und helfe vor allem bei den Kapazitätsproblemen, die es zwischen Salzburg und Straßwalchen gibt, betonte der Verkehrsverbund bei der Vorstellung der Kooperation am Dienstag.

Verbesserungen zwischen Neumarkt und Salzburg

„Wir wollen eigentlich mehr Nahverkehrszüge bestellen. Das geht aber gar nicht, weil die Strecke voll ist“, sagte Johannes Gfrerer, Geschäftsführer des Salzburger Verkehrsverbundes. „Und es ist der große Vorteil, dass die Fernverkehrszüge nicht nur durchfahren, sondern eben auch eine Nahverkehrsfunktion übernehmen – gerade zu den Hauptverkehrszeiten in den Morgenstunden in Richtung Salzburg und am Nachmittag in Richtung Flachgau.“

Fahrgast steigt in Zug der Westbahn im Salzburger Hauptbahnhof ein
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Pendler können jetzt auch Westbahnzüge benutzen – was gerade zwischen Straßwalchen und Salzburg das Angebot verbessert

Schon jetzt gebe es für Pendler aus Seekirchen oder Neumarkt am Wallersee damit greifbare Verbesserungen, sagt Gfrerer: „Wir haben gerade in Seekirchen das Thema gehabt, dass gerade in der Früh 40 Minuten kein Zug war. Jetzt haben wir zwischen 6.00 und 8.00 Uhr in Seekirchen zehn Verbindungen in die Stadt und von Neumarkt am Wallersee sogar zwölf Verbindungen. Wir haben da gerade in der Früh jetzt schon ein gutes Angebot.“ Am häufigsten wird die Verbindung zwischen Seekirchen und dem Salzburger Haupbahnhof genutzt.

Westbahn mit Angebot für Klimaticket-Inhaber

Die Westbahn will vor allem auch die Besitzer des Salzburger Klimatickets erreichen: Bis Ende Mai erhalten sie Vergünstigungen für Bahnfarten ins benachbarte Bayern und ein kostenloses Upgrade auf die Comfort Class – „und zwar auf Fahrten auch über das Verbundgebiet hinaus“, sagt Westbahn-Geschäftsführer Thomas Posch. „Man kann bis nach Wien, bis nach München oder bis nach Innsbruck dann in dieser Comfort Class fahren, genießt dort mehr Beinfreiheit, generell mehr Platz und die Annehmlichkeiten, die unser Zug ohnehin bietet.“

Westbahn Mitglied im Salzburger Verkehrsverbund

Westbahn will auch um andere Verbindungen mitbieten

Ziel sei eine weitere Ausweitung der Kooperation Verkehrsverbund-Westbahn, zeigten sich die Beteiligten einig: „Diese Vollmitgliedschaft ist einmal die Grundvoraussetzung für jegliche weitere Kooperation“, betonte Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP). „In dem Lenkungsausschuss und den Fachausschüssen werden ja auch strategische Dinge besprochen. Darum ist es – glaube ich – wichtig, dass wir die Westbahn da mit an Bord haben, weil da mittlerweile sehr viel Expertise da ist, um den öffentlichen Verkehr in Salzburg weiterzuentwickeln.“

„Wenn es die Möglichkeit gibt, sich an öffentlichen Ausschreibungen zu beteiligen, werden wir dies in Zukunft machen“, kündigte Westbahn-Geschäftsführer Posch an. „Auch der Nahverkehr in Salzburg ist für uns interessant. Wenn es die Möglichkeiten zulassen, sind wir auch gerne bereit, andere Strecken zu bedienen – beispielsweise von Salzburg in Richtung Süden, in Richtung Zell am See.“ Die Fahrgäste können nun mit allen Tickets des Salzburger Verkehrsverbundes im Tarifgebiet die Westbahn nutzen.

Kooperation seit Fahrplanwechsel 2021 vertieft

Diese engere Zusammenarbeit zwischen Westbahn und Verkehrsverbund hat sich bereits seit 2021 angebahnt – mehr dazu in Fahrplanwechsel: Westbahn hilft im Nahverkehr (salzburg.ORF.at; 11.12.2021). Auch zwischen 2011 und 2013 war es schon einmal möglich, mit Verkehrsverbunds-Tickets zwischen Salzburg und Freilassing in der Westbahn zu fahren. Damals endete die Zusammenarbeit aber im Streit.