Beatmungsgerät
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Wissenschaft

CoV-Lungenschaden heilt relativ gut ab

Nach CoV-Infektionen bilden sich Lungenschäden zum guten Teil wieder zurück. Die Regeneration des Gewebes stagniere aber nach sechs Monaten. Das sagt die Pneumologin Judith Löffler-Ragg am Dienstag anlässlich der demnächst beginnenden Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖPG) in Salzburg.

Insgesamt sehe die Prognose für die Kranken relativ gut aus, betont die Innsbrucker Expertin Löffler-Ragg. Die Tagung findet am kommenden Wochenende nach Jahren der Lockdowns erstmals wieder als Präsenzveranstaltung in der Stadt Salzburg statt.

CoV-Verlauf selbst wenig ausschlaggebend

CoV bleibe jedenfalls ein Thema, erklärten die Veranstalter am Dienstag bei einem Pressegespräch. Es gehe für die Lungenfachärzte zunehmend um Patienten, die längerfristig an den Folgen von CoV-Infektionen leiden. Sie treten laut Löffler-Ragg offenbar unabhängig davon auf, wie schwer die Erkrankung selbst verlief: „Erschöpfung, neuro-kognitive Beeinträchtigungen und Kurzatmigkeit sind die häufigsten Beschwerden.“

Was genau ist Long Covid?

Zeitlich definiert spreche man von Long Covid, wenn mindestens ein Symptom mehr als 28 Tage nach Beginn der Infektion anhalte, so die Experten. Dauern die Beschwerden mehr als drei Monate im Anschluss an eine durchgemachte Infektion, dann führen sie zu Funktionseinschränkungen im Alltag. Wenn sie nicht nicht anders erklärbar sind, dann sprechen die Fachleute vom Post-Covid-Syndrom. Dabei werden Symptome berücksichtigt, die mindestens mehr als zwei Monate anhalten oder auch wiederkehrend und in wechselnder Stärke auftreten.

Lungenfunktion wird überprüft
APA/dpa/Sina Schuldt
Lungenfunktionstest

Krankheitsbilder sehr unterschiedlich

Die Häufigkeit lang anhaltender Beschwerden ist laut internationalen Studien sehr unterschiedlich. „Die Prävalenz liegt zwischen wenigen Prozent bis mehr als 50 Prozent“, sagte Löffler-Rag.

In einer Patientengruppe (hospitalisiert) der Innsbrucker Universitätsklinik mit einem Anteil von 25 Prozent an ehemaligen Intensivpatienten habe noch jeder Zweite nach einem Jahr Symptome gezeigt: „Aus pneumologischer Perspektive berichten bis zu 30 Prozent der Post-Covid-Betroffenen von Kurzatmigkeit und Husten. Im Innsbrucker ‚Kollektiv‘ waren es nach zwölf Monaten 22 Prozent, die noch an Kurzatmigkeit und Husten litten.“

In China (Wuhan) nahm dieser Anteil innerhalb von zwei Monaten schließlich auf 14 Prozent ab.

Transplantationen nur in Einzelfällen

Fazit: Die Lunge regeneriert sich auch nach schweren Schäden durch CoVzumeist recht gut. Nach sechs Monaten ist zumeist eine Stagnation des Heilungsprozesses zu bemerken, wie die Pneumologin erklärte. Auch wenn beispielsweise in Computertomografie-Untersuchungen bleibende Veränderungen im Gewebe festzustellen sind, bedeute das zumeist keine Minderung der Lebensqualität, so die Expertin.

Nur in Einzelfällen müsse eine Lungentransplantation erfolgen oder es bleibt eine Abhängigkeit von künstlicher Sauerstoffzufuhr erhalten. Rehabilitationsmaßnahmen inklusive Atmungsphysiotherapie und Ausdauertraining helfen jedenfalls.