Die Alpinisten gaben bei ihrem Notruf über Mobiltelefon an, sie hätten die frischen Schneemassen im Klettersteig, die Länge der Tour und die damit verbundenen Anstrengungen unterschätzt. Die Besatzung des Polizeihubschraubers Libelle startete kurz nach 15.30 Uhr von der Flugeinsatzstelle auf dem Salzburg Airport zum Hochkönig.
Mehr als elf Stunden „Kampf“
Nach einer Erkundung aus der Luft nahmen der Pilot und der Polizeibergführer bzw. Flugretter den 44-Jährigen und den 39-Jährigen in einer Seehöhe von 2.700 Metern unverletzt an Bord. Die äußerst erschöpften Tschechen wurden ins Tal geflogen. Sie waren schon in der Nacht auf Samstag um 3.50 Uhr vom Dientner Sattel zu ihrer Tour aufgebrochen. Bis zu ihrem Notruf kämpften sie sich mehr als elf Stunden in Richtung Gipfelplateau voran.
Tourenplanung lebenswichtig
In diesem Zusammenhang wies die Salzburger Bergrettung darauf hin, dass bei schlechter Sicht, Schnee- oder Föhnsturm ein Hubschrauber kaum oder nicht hätte eingesetzt werden können. Ein Team von Bergrettungsleuten aus Dienten hätte sich zu Fuß um die beiden Männer gekümmert. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte wären angesichts der Verhältnisse möglicherweise bis in die Nacht auf Sonntag unterwegs gewesen.
Kletterer, Alpinistinnen und Wanderer sollten gerade in herbstlichen Zeiten mit immer kürzeren Tagen und kalten Nächten nicht auf genaue Tourenplanung und realistische Einschätzung ihrer Pläne verzichten, so die Bergrettung.