Soziales

Stadt kann nicht alle Senecura-Bewohner übernehmen

13 Bewohner des Senecura-Heims in Salzburg-Lehen müssen nach dem Pflegeskandal umsiedeln – in der Stadt gibt es für sie aber zu wenig Platz. Bei einem Sondersozialausschuss wird am Montag zwar ein Reißverschlusssystem besprochen, die Wartelisten gehen aber über.

Fast 200 Menschen stehen derzeit auf einer der Wartelisten für ein Seniorenheim der Stadt. Das Reißverschluss-System sieht jetzt vor, das im Fall eines freien Platzes ein Senecura-Bewohner Vorrang hat, dann wieder jemand von der Warteliste. Das soll am Mittwoch vom Gemeinderat beschlossen werden.

Alle 13 Senecura-Bewohner aufzunehmen werde sich aber trotzdem nicht ausgehen, so Sozial-Stadträtin Anja Hagenauer (SPÖ). „Die Stadt alleine kann das nicht schaffen, weil wenn wir im Reißverschluss-System arbeiten, dann würde das heißen, dass wir innerhalb eines Monats 26 Plätze brauchen – und das wird es nicht spielen.“

Gipfel für alle Träger gefordert

Außerdem fehle es auch an Pflegekräften. An die 90 Heimbetten stehen schon jetzt wegen Personalmangels leer. „Und wir werden sicher nicht überbelegen, das bringt nichts. Ich werde nicht meine Pflegekräfte überlasten, damit wir die Senecura entlasten. Das muss Schritt für Schritt gemeinsam gehen, aber nicht auf Kosten von Mitarbeitern und Bewohnern.“ Hagenauer forderte einen Gipfel aller Heimträger, um die 13 Bewohner möglichst rasch unterzubringen.

Ultimatum nach Pflegeskandal

Sozialrefernt Heinrich Schellhorn (Grüne) stellte den Betreibern ein Ultimatum. Ab Ende Oktober darf das Senecura-Heim in Salzburg-Lehen nur noch mit 50 Bewohnern fortgeführt werden, sonst droht die Schließung – Plätze reduzieren: Frist für Senecura-Heim (salzburg.ORF.at; 14.9.2022)