Wirtschaft

Druckerei-Pleite: Erstmals Geld für Gläubiger

Dreieinhalb Jahre nach dem Beginn des Konkursverfahrens können Gläubiger der ehemaligen Oberndorfer Druckerei nun mit Geld rechnen. Das teilt der Kreditschutzverband von 1870 mit. Für Ende September ist bei Gericht ein Termin geplant, bei dem erste Verteilungen beschlossen werden sollen.

Am 25. April 2019 stellte die Oberndorfer Druckerei den Insolvenzantrag. Am 26. September gibt es nun beim Konkursgericht einen Termin, der viele Gläubiger interessieren könnte, sagt Aliki Bellou vom Kreditschutzverband von 1870: „Die Gläubiger bekommen eine Zwischenverteilungsquote von voraussichtlich fünf Prozent. Wir haben ein angemeldetes Forderungsvolumen von rund 16 Millionen Euro.“

Komplizierte Prozesse auch im Ausland

Insgesamt sind 670 Forderungen angemeldet. Das Konkursverfahren über die schon seit Jahren geschlossene Druckerei dauere so lange, weil langwierige Prozesse im Ausland nötig geworden seien, so der Fachmann. So habe sich der Masseverwalter an zwei Konkursverfahren über andere Druckereien in Deutschland beteiligen müssen. Auch ein Prozess in Frankreich sei noch nicht abgeschlossen.

Was geschieht mit wertvollen Werkshallen?

Viel zusätzliches Geld für die Gläubiger der Oberndorfer Druckerei würden diese Verfahren aber nicht einbringen, erwartet Bellou. Parallel dazu laufen weiter die Verhandlungen über die Zukunft des Druckerei-Geländes. Die Standortgemeinde Göming (Flachgau) zeigt sich zuversichtlich, dass für die alten Werkshallen bald eine Gewerbenutzung mit einem neuen Betrieb fixiert werden kann. Erst danach könne es eine Umwidmung des ehemaligen Bürotrakts für Wohnungen geben. Das Areal gehört der Heimat Österreich.