Brandruine Schlachthof Stadt Salzburg
ORF/Arnold Klement
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Chronik

400 Tonnen Rindfleisch nach Großbrand zu entsorgen

Nach dem Großbrand im Schlachthof Alpenrind müssen 400 Tonnen Rindfleisch entsorgt werden. Das ist mehr als eine halbe Wochenproduktion des Fleischverarbeiters am Rande der Stadt Salzburg. Das Fleisch ist kontaminiert.

Der Brand war in der Nacht auf Sonntag in einer Lagerhalle für Kartonagen und Folien ausgebrochen. Es wurden eine Lagerhalle, Teile der Kühlhäuser und Büros schwer beschädigt. In dem abgebrannten Teil des Schlachthofes sind von außen nur mehr verkohlte Regale und große Asche- und Schutthaufen am Boden zu erkennen. Nach wie vor ist unklar, warum in der Nacht auf Sonntag in dem Schlacht- und Fleischverarbeitungsbetrieb Feuer ausgebrochen war.

Alpenrind: Kein Fleischengpass in der Region zu erwarten

Angaben über die Höhe des Schadens konnte Unternehmenssprecher Volker Pulskamp am Montag noch keine machen. Laut dem Leiter der Bezirksverwaltung der Stadt Salzburg, Michael Haybäck, entsprechen die 400 Tonnen zu entsorgendem Rindfleisch dem Lebendgewicht von ungefähr 600 ausgewachsenen Rindern. Zu Engpässen etwa für die Gastronomie in der Region komme es nicht, weil der Ausfall in Salzburg durch andere Produktionsbetriebe ausgeglichen werde, so Pulskamp.

Einsturzgefahr: Kran bringt Brandschutt nach draußen

Berufsfeuerwehr, Brandsachverständiger, Polizei, Eigentümervertreter, Baubehörde, Statiker, Baufirma, Markt- und Veterinäramt sowie Bezirksverwaltungsbehörde prüften die Lage am Montag vor Ort. Die Klärung der Brandursache ist besonders aufwendig. Die ausgebrannte Halle ist jedenfalls einsturzgefährdet.

Brandsachverständige durften die einsturzgefährdete Halle noch nicht betreten, deswegen holen die Experten den verkohlten Schutt hinaus ins Freie: „Dazu fährt ein Kranfahrzeug mit einem langen Teleskoparm in die gesperrte Halle hinein und bringt den Brandschutt heraus. Meine Aufgabe ist es, den Brandschutt hinsichtlich selbstentzündlicher Substanzen zu untersuchen“, schilderte Brandsachverständiger Walter Kittl.

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Brandbegutachtung Schlachthof
Stadt Salzburg/Alexander Killer
Brandbegutachtung Schlachthof
Stadt Salzburg/Alexander Killer
Brandbegutachtung Schlachthof
Stadt Salzburg/Alexander Killer
Brandbegutachtung Schlachthof
Stadt Salzburg/Alexander Killer
Brandbegutachtung Schlachthof
Stadt Salzburg/Alexander Killer
Brandbegutachtung Schlachthof
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Brandruine Schlachthof Stadt Salzburg
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Zerlegebetrieb bereits wieder freigegeben

Ein Teil des Schlachthofes wurde am Sonntag komplett zerstört, in einem anderen Gebäudeteil können die Mitarbeiter bereits ab Montagnachmittag wieder weiterarbeiten – der Zerlegebetrieb war nicht vom Feuer betroffen, die Statiker und das Veterinär- und Marktamt haben den Betrieb bereits wieder freigegeben.

Derzeit keine Schlachtung – tote Tiere werden angeliefert

Der Betrieb im größten Schlachthof Westösterreichs kann damit Montagnachmittag zumindest eingeschränkt wieder aufgenommen werden – totes Tier kann angeliefert, zerlegt und abgepackt werden. Geschlachtet können Tiere im Betrieb am Rande der Stadt Salzburg und an der Grenze zu Bergheim (Flachgau) momentan jedoch noch nicht, die dazugehörigen Gebäudeteile müssen erst noch untersucht werden. Aktuell ist noch nicht bekannt, wie lange die Überprüfung dauern wird. „Da die Halle mit anderen Gebäudeteilen zusammenhängt, kann die Lebendtier-Anlieferung erst wieder gestattet werden, wenn sichergestellt ist, dass hier bautechnisch alles einwandfrei ist“, sagt Haybäck.

400 Tonnen Rindfleisch nach Großbrand zu entsorgen